Roundtable
Gallery Shoes: Branche diskutiert zum Thema Leder

Mit der Eingangsfrage, was Leder überhaupt ist, startete Dr. Claudia Schulz vom HDS/L in die Runde. Die technische Erklärung von Thomas Heinen (Heinen Leder), Leder sei haltbar gemachte Tierhaut, gab den Startschuss für zahlreiche Statements für den Rohstoff Leder. Manfred Junkert, Geschäftsführer des HDS/L gab zu bedenken, dass er nicht ganz verstehe, wieso Leder einen Abschwung in der Popularität erlebt habe. „Ich nehme Leder als die beste Form des Recyclings wahr,” so Junkert in seinem Eingangsstatement. Eine unbegründete und zum Teil pauschalisierende Informationskette habe dazu beigetragen, war sich der Geschäftsführer des HDS/L sicher. Christiane Brunk (Braun Büffel) ergänzte, dass Firmen in der Verantwortung seien, beispielsweise mithilfe von Social Media die Endverbraucher über Leder als schönen und gleichzeitig nachhaltigen Werkstoff aufzuklären.
Brigitte Wieschnewski, Präsidentin des BDSE, gab zu bedenken, dass besonders junge Verbraucher kein Interesse an Lederschuhen hätten. Der Trend zu einer veganen Lebensweise habe viele dessensibilisiert, aus welchem Stoff die eigenen Schuhe gefertigt seien. Besonders die Vorliebe zu Sneakern, die meist aus Kunststoffen gefertigt sind, habe dazu beigetragen. Aus Verbrauchersicht kam Petra Nostheide-Eycke zu Wort, die dem zustimmte. Sie persönlich lege bei Schuhen Wert auf eine Lederfertigung, dies gelte aber nicht immer auch für Taschen. Mit einer Fragerunde des Publikums endete die Veranstaltung. Martin Wuttke von der Trendagentur Next Guru Now gab dabei an, ihn würden die Falschinformationen von Seiten der Hersteller stören. Der Endverbraucher habe keine Chance, sich für den nachhaltigen Rohstoff Leder auszusprechen, wenn ihm fälschlicherweise erklärt werde, dass auch ein Stoff wie Polyurethan restlos abbaubar sei.
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