Verbundgruppe aus Heilbronn
SABU Corona-Hilfe-Monitor: Hilfen fließen noch zu langsam

Ziel des Monitors ist laut SABU die regelmäßige Erhebung der Beantragung bzw. Auszahlung von Corona-Fördermitteln. Abgefragt werden die Positionen Soforthilfe, KfW-Mittel, Kurzarbeit, Mietstundung, Zins- und Tilgungsstundung sowie Steuerstundung.
Die wichtigsten Ergebnisse in der Übersicht:
Beantragt davon genehmigt ausgezahlt
Soforthilfe 88,5% 80,4% 76,0%
KfW-Mittel 25,0% 53,8% 46,1%
Kurzarbeit 75,0% 82,0% 33,3%
Mietstundung 23,1% 75,0%
Zins/Tilg-Stundung 19,2% 80,0%
Steuer-Rückzahlung 11,5% 76,0% 56,0%
SABU-Geschäftsführer Stephan Krug: „Mich haben zwei Erkenntnisse aus der ersten Befragungswelle unseres Corona-Hilfe-Monitors sehr nachdenklich gestimmt. Erstens: Rund 86,5% der Befragten sind Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Diese Zielgruppe macht den lebendigen Einzelhandel in Deutschland aus und gerade diesen Einzelhandelsunternehmen mit unter zehn Mitarbeitern stehen leider noch immer nicht die Mittel aus dem KfW-Schnellkredit 2020 zur Verfügung.
Und zweitens: Der vierstufige Prozess „beantragen, bearbeiten, genehmigen, auszahlen“ ist einfach zu bürokratisch und zeitaufwendig. Er blockiert die schnelle Beseitigung der vom Staat verursachten Liquiditätsengpässe und verhindert bzw. erschwert offensichtlich die Beantragung selbst.“
Der SABU Corona-Hilfe-Monitor zeigt, dass die klassischen KfW-Mittel derzeit nur von 25% de SABU-Händler in Anspruch genommen wurden. Auch die Möglichkeiten der Miet-, Zins- und Tilgungsstundung werden offenbar von den mittelständischen Unternehmen kaum genutzt. Andererseits zeigt der hohe Anteil der Unternehmen, die Kurzarbeit beantragt haben (75%), wie stark die Einzelhändler von den finanziellen Folgen der Corona-Krise betroffen sind.
„Wir erwarten keine schnelle Besserung. Die ersten Tage der Wiederöffnung der Geschäfte zeigen deutlich, wie verunsichert die Kunden sind. Einkaufen wird derzeit noch nicht mit Spaß, Freude, Erlebnis verbunden, sondern eingekauft wird nur, was mehr oder minder zwingend gekauft werden muss“, so Stephan Krug.
Forderung an die Politik
„Die Kreditfinanzierung von Verlusten ist keine nachhaltige Hilfe für den Einzelhandel. Wer einen überlebensfähigen Einzelhandel gestalten will, muss zumindest über eine Teilumwandlung von Krediten in „verlorene Zuschüsse“ nachdenken. Die Politik hat die Geschäftsschließungen verordnet und sollte daher auch für einen fairen Ausgleich hierfür aufkommen“.
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