„Wenig hilfreiche Unterstützung“
Mittelstandsverbund: Hilfen reichen nicht aus

Die wirtschaftliche Lage im kooperierenden Mittelstand hat sich im Quartal 4/2020 leicht verschlechtert. Zwar schätzt laut Mittelstandsverbund ZGV mit 54,3% die Mehrheit der Verbundgruppen ihre Lage weiterhin als gut ein (-0,8% im Vergleich zum Vorquartal), jedoch beurteilten 20% der Unternehmen ihre aktuelle Situation als schlecht. 42,9% der Mittelständler rechnen mit rückläufigen Umsätzen, während 31,4% gleichbleibende und nur noch 18,6% steigende Umsätze für ihr Unternehmen prognostizieren.
Negativer Ausblick für 2021
Die Ertragslage im Mittelstand stellt sich im vierten Quartal laut ZGV weniger rückläufig dar. Im Vergleich zum dritten Quartal (43,5%) geben in der aktuellen Umfrage nur noch 28,6% eine rückläufige Ertragslage an. Eine steigende Ertragslage konnten im vierten Quartal immerhin 41,4% verzeichnen, im dritten Quartal waren es gerade einmal 24,6%. Aber auch in Bezug auf den Ertrag rechnen viele Mittelständler wieder mit einer Verschlechterung. 41,4% der Mittelständler gehen für 2021 von rückläufigen Erträgen aus, nur 14,3% rechnen hingegen mit steigenden Erträgen. Eine Stagnation der Erträge erwarten 37,1%.
Eine leicht positive Entwicklung zeigt sich beim Thema Investitionen: Auch wenn das Investitionsniveau immer noch verhalten bleibt, investierte der Großteil der befragten Verbundgruppen im vierten Quartal zumindest genauso viel wie im Vorquartal. Insgesamt gaben 64,3% an, dass die Entwicklung der Investitionen gleichbleibend war. 21,4% gaben zudem an, dass sie mehr investierten (im dritten Quartal waren es noch 18,8%). Für das Jahr 2021 ist außerdem ein langsamer Anstieg zu erwarten: 30% der Unternehmen geben an, dass sie mehr Geld für Investitionen ausgeben wollen, während 52,9% planen, ihre Investitionen auf gleichbleibendem Niveau zu halten.
Corona-Wirtschaftshilfen häufig unzureichend
Eine Vielzahl der Mittelständler bewertet die Corona-Wirtschaftshilfen als wenig hilfreiche finanzielle Unterstützung. 25,7% der Unternehmen geben an, dass diese überhaupt nicht ausreichend seien, für 22,9% sind diese eher nicht ausreichend. Somit fühlen sich insgesamt gut 47% der Mittelständler durch die finanziellen Hilfen nicht ausreichend unterstützt. Nur für 2,9% der Befragten sind die Wirtschaftshilfen voll und ganz ausreichend.
Auf die Frage, ob sich die finanzielle Situation durch die verzögerte Auszahlung verschlechtere, antworteten hingegen nur 15,7% mit „Ja“ oder „eher Ja“. Für 21,4% hat dies hingegen eher keinen Einfluss.
Als sinnvollste Maßnahme zur finanziellen Unterstützung von Verbundgruppenzentralen und Anschlusshäusern bewertet der Mittelstand aktuell Zuschüsse basierend auf entgangenen Erträgen. Des Weiteren halten 17,1% Zuschüsse auf Basis betrieblicher Fixkosten und 15,7% strukturelle steuerliche Entlastungen für sinnvoll.
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