Die Unternehmensberatung McKinsey stellte gemeinsam mit dem Weltverband der Sportartikelbranche sowie dem Marktforschungsinstitut The NPD Group einen Branchenbericht zusammen. Unter dem Titel „Sporting Goods 2023 – The need for resilience in a world of disarray” untersucht man die aktuelle Lage der Sportartikelbranche und wagt sich an eine Prognose. Diese fällt jedoch trotz der erfolgreichen Jahre während der Pandemie unerwartet düster aus.
Die Herausforderungen seien dabei vielfältig: Zum einen erwartet die Branche steigende Kosten für Energie oder den Einkauf, auf der anderen Seite drohen Rezessionsgefahr sowie die sinkende Kauflaune. So sank laut dem Bericht die Netto-Kaufabsicht der Verbraucherinnen und Verbraucher für Sportartikel im Jahr 2022 bereits um 40%, was vor allem auf die Inflation und die Auswirkungen des Krieges zurückzuführen sei. Auch in der zweiten Jahreshälfte wirkten sich die geopolitische Instabilität und die Entwicklung der Zinssätze negativ auf die Branchenleistung aus. Das führte wiederum zu einem Umsatzrückgang von 4-8% in den USA in den ersten drei Quartalen im Vergleich zu 2021.
Deshalb erwarte man für 2023 ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld sowie eine weiterhin gedämpfte Verbraucherstimmung. Die befragten Führungskräfte stellten dabei vor allem eine Steigerung der Verbrauchernachfrage als auch die unternehmerische Resilienz in den Mittelpunkt. Vier Schlüsselthemen prägten die Branche dabei besonders: Markenfokussierung, Nachhaltigkeit, Nearshoring und Investitionen.
Alexander Thiel, McKinsey-Partner und Leiter der Sporting Goods Practice EMEA, kommentiert: „Vor allem die steigende Inflation dämpft die Verbraucherstimmung und führt zu einem Ausgabenrückgang, der sich negativ auf die Sportartikelbranche auswirkt. Um die Rezession zu überstehen und die Marktposition für den Aufschwung auszubauen, sind nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz jetzt besonders wichtig.“