Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Auch nach der dritten Ausgabe der Gallery Shoes gab es auf diese Frage sehr unterschiedliche Antworten. Einerseits herrscht weithin Einigkeit darin, dass Organisation und Service der Messe nahezu perfekt sind. Viele machen sich weiter stark für das Konzept einer übergreifenden Order- und Informationsplattform in Deutschland. Andererseits gibt es auch kritische Stimmen, die auf mangelnde Frequenz und mäßige Interna
tionalität verweisen und den Termin der Veranstaltung in Frage stellen.
Dass jedes Unternehmen für sich betrachten sollte, welchen Sinn die Teilnahme an einer Messe hat – geschenkt. Bei allen Erwägungen sollte man allerdings bedenken, dass ein Order- und Informationstreffpunkt nicht nur aus individueller Perspektive analysiert werden sollte, sondern auch hinsichtlich der Rolle, die er für die gesamte Branche spielen kann. Zur Historie der Gallery Shoes muss nichts mehr gesagt werden. Was ihre Bedeutung betrifft, kann indes nicht oft genug betont werden, dass wir alle gefordert sind, daran mitzuwirken, diese zu steigern. Je mehr Zuspruch von Aussteller- und Besucherseite die Messe erhält, desto mehr steigt die Wahrnehmung. Auch international.
Ulrike Kähler erklärte im Gespräch mit schuhkurier am letzten Messetag, dass die Entwicklung der Gallery Shoes stetiges Justieren erfordere. Immer wieder müsse geworben und informiert werden. Als Veranstalter müsse man ein Konzept ständig weiter verfeinern und pausenlos daran arbeiten. Es sei aber nicht nur der Organisator gefordert, sondern jeder einzelne Teilnehmer. Jeder Aussteller müsse seine Kunden informieren, für eine Messe werben, Händler und Einkäufer einladen. Nur gemeinsam könne es gelingen, die Gallery Shoes als übergreifenden „Place to be“ nachhaltig zu etablieren.
Wir haben alle die Möglichkeit, uns in Düsseldorf zu präsentieren, einen vielfältigen, farbenfrohen, spannenden Auftritt zu organisieren. Je mehr Unternehmen daran teilnehmen, desto spannender wird die Wirkung sein. Was man gemeinsam auf die Beine stellen kann, bewiesen Marc Cain, Högl und Peter Kaiser, die eine Fashion Show auf der Gallery Shoes organisierten. Das Echo war allseits positiv; die Schauen waren ein Highlight der Messe.
Die Gallery Shoes verdient weiteres Engagement, Commitment und den Willen aller Beteiligten, diese Veranstaltung gemeinsam voranzubringen. Jetzt, nach drei Ausgaben, leise ’Servus‘ zu sagen, wäre fatal. Unsere Branche braucht eine übergreifende Plattform. Eine Order- und Informationsveranstaltung jenseits der SOC- und Verbundgruppen-Termine. So gesehen, kann das Glas also nur halb voll sein. Und wir alle sind gefragt, es weiter zu füllen.