Herr Uphoff, Ihre Geschäfte sind geschlossen, die Umsätze auf nahezu Null gefallen. Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um?
Es ist dramatisch! Die Behörden und Banken scheinen mit der Situation völlig überfordert zu sein. Ich habe in den vergangenen drei Tagen vergeblich versucht, meinen Bankberater telefonisch zu erreichen. Heute bin ich zu Fuß zur Bank gegangen, um ihn überhaupt einmal sprechen zu können.
Wie bewerten Sie die angekündigten Finanzhilfen?
Ich bin entsetzt! Durch die verordneten Unternehmensschließungen entsteht ein riesiger wirtschaftlicher Schaden und dem Mittelstand werden lediglich Kredite angeboten, die wir nach der Krise wieder zurückzahlen sollen. Wie soll das gehen? Uns fehlen die Umsätze der wichtigsten Wochen des Jahres und zugleich fallen die laufenden Kosten weiter an. Das ist eine unheilvolle Mischung, von der ich befürchte, das sie viele Unternehmen in die Knie zwingen wird.
Was macht Ihnen in der aktuellen Lage dennoch Mut?
Meine große Hoffnung ist, dass wir unsere Geschäfte zu Ostern wieder öffnen können. Dann hätten wir zwar eine schwere Zeit erlebt, aber es gebe dennoch eine Perspektive. Ich bin überzeugt, dass viele Kunden nach dem Ende des „Shutdowns“ die Vorzüge des stationären Handels und des Einkaufens in der Innenstadt neu entdecken. Es könnte bestenfalls sogar eine neue Wertschätzung für den lokalen Handel entstehen.
Erwarten Sie einen Preiskampf, wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen?
Nein, das glaube ich nicht. Sollte die Kauflaune wieder steigen und die Menschen in den Läden strömen, wären Rabatte aus unternehmerischer Sicht doch schlicht fahrlässig. Anders dürfte es jedoch aussehen, wenn sich die Maßnahmen der Regierung noch bis in den Juni ziehen. Wie bereits gesagt hoffe ich aber, dass es zu Ostern schrittweise zu einer Lockerung der Schließungen kommen wird. Dann könnten wir Super-Umsätze machen!
Was läuft aktuell online?
Das Onlinegeschäft ist grundsätzlich nicht besonders ertragreich. Wir verkaufen zwar aktuell über die Plattformen von Tamaris und Gabor einige Schuhe, aber das kann uns natürlich überhaupt nicht retten.