Auch die ANWR beobachtet Interesse am Hausschuh: Das Segment habe speziell in der Corona- und damit der Homeoffice-Zeit eine Blüte erlebt und sich „aus dem Mauerblümchen-Dasein im Handel herausbewegt.“ Die Umsätze der Hausschuhlieferanten haben sich laut ANWR vor allem in den letzten beiden Jahren und auch aktuell in diesem Jahr deutlich gegen den Trend entwickelt und beim Abverkauf zugelegt. „Die – neue – Bedeutung haben auch viele Marken erkannt, die bislang mit Hausschuhen nicht präsent waren, und die Angebote in diesem Segment deutlich weiterentwickelt. Home-Office wird, wenn auch in abgespeckter Form, bleiben. Das Thema bleibt also relevant. Für den Handel kann ein gutes und zeitgemäßes Hausschuh-Angebot sicherlich ein Baustein zur Profilierung sein“, teilt die ANWR auf schuhkurier-Anfrage mit. Die Bestimmung des Anteils, den Hausschuhe in den Sortimenten einnehmen, ist aus Sicht der Verbundgruppe aus Mainhausen allerdings schwierig. „Denn auch Pantoletten werden zu Hause getragen. Insgesamt sind Hausschuhe – auch unter Einbeziehung von Pantoletten – auf jeden Fall ein relevanter Sortimentsbestandteil.“ Neben den bewährten Hausschuhmarken haben sich laut ANWR „auch andere Marken, z.B. Gabor, Ara und auch die ANWR Marke Natural Sense, intensiv mit dem Segment beschäftigt und ihren Anteil aus- bzw. aufgebaut.“
Eine stabile Nachfrage beobachtet Ralph Wolter, Geschäftsführer von Finn Comfort: „Hausschuhe werden definitiv wichtiger. Pantoletten entwickeln sich stabil; bei einigen Varianten sehen wir auch einen Zuwachs. Das Segment hat im Zuge der Pandemie deutlich an Bedeutung gewonnen. Wir haben auch aus diesem Grund neue Styles hinzugefügt.“ Viele Händler sehen das Hausschuh-Segment auch nach der Pandemie als wichtig an: „Hausschuhe in guter Ausstattung gehören seit jeher zu unserem Angebot. Wir legen unter anderem Wert auf gepflegte Lederhausschuhe und werden dieses Segment im bewährten Umfang beibehalten“, sagt Beate Terni vom Schuhhaus Neumann in Hannover. Auch in Ludwigshafen glaubt man an die Schuhe für daheim: „Wir führen traditionell Hausschuhe von verschiedenen Marken wie Haflinger, Finn Comfort, Birkenstock und Hickersberger. Das Thema ist eine sichere Bank und war gerade auch in der Pandemie super erfolgreich. Vor allem Filzhausschuhe sind bei uns beliebt“, erklärt Marcus Keller-Leist vom Schuhhaus Keller. Kai Enners vom Schuhhaus Enners in Hachenburg war zuletzt auf der Shoes in Düsseldorf unterwegs, um auch Hausschuhe zu sichten: „Wir glauben an Hausschuhe. Der gerade zu Ende gegangene Winter war zwar nicht so stark wie der Winter davor, aber wir können mit dem Hausschuh-Geschäft sehr zufrieden sein. Wir werden es nicht ausbauen, aber auf stabilem Niveau halten.“
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