Deichmann hat bis auf weiteres die Belieferung des russischen Tochterunternehmens insbesondere aufgrund der zunehmenden Herausforderungen in der Logistik und im Zahlungsverkehr eingestellt. Das teilte das Unternehmen gegenüber schuhkurier mit. „Darüber hinaus haben wir uns entschieden, uns aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Darum bereiten wir nun eine geordnete Schließung der Läden vor“, so ein Deichmann-Sprecher weiter. Mit dieser Entscheidung, die nach reiflicher Abwägung aller relevanten Argumente erfolgt sei, setze man ein klares Zeichen gegen die furchtbaren humanitären Auswirkungen des Krieges. „Das Schicksal und die Zukunft der Kinder, das Leben alter Menschen, von Frauen und Männern in der Ukraine darf uns allen nicht egal sein. Wir haben uns diesen Schritt allerdings mit Blick auf unsere russischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auf die russische Zivilbevölkerung nicht leicht gemacht. Unseren Mitarbeitenden werden wir in dieser schwierigen Phase zur Seite stehen und sie finanziell unterstützen.“ Deichmann ist seit 2014 in Russland vertreten und betreibt dort 37 Filialen. In der Ukraine ist der Schuhhändler nicht aktiv.
Deichmann hilft Waisenkindern
Deichmann unterstützt zudem Evakuierungstransporte von mehreren hundert ukrainischen Kindern aus Kinderheimen und Pflegefamilien der Stiftung „Happy Kids“ ins nahegelegene Polen. Die verängstigten Kinder seien oft in einem traumatisierten Zustand, aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und müssten langfristig betreut werden. Die entsprechende Nothilfe in Höhe von rund 320.000 Euro wird von der Deichmann-Gruppe, insbesondere der Landesgesellschaft in Polen, getragen. Für den Transport dringend benötigten medizinischen Hilfsgütern wie Verbandsstoffe, OP-Desinfektionsmittel, lebenswichtige Medikamente und sterile Operationsmaterialien von Essen direkt in die Ukraine unterstützt Deichmann die Stiftung Universitätsmedizin Essen mit einer Spende in Höhe von 75.000 Euro. „Zusätzlich unterstützen wir über unser Hilfswerk Wort und Tat Geflüchtete aus der Ukraine mit unserem Partner in der Republik Moldau. Der griechische Partner von Wort und Tat ist gerade dabei, in Rumänien rund 120 Kilometer nordwestlich von Bukarest eine Anlaufstation für ukrainische Flüchtlinge aufzubauen. Außerdem plant er in Athen – wo auch bereits die ersten ukrainischen Flüchtlinge ankommen – Menschen Unterkünfte anzubieten und sie zu versorgen. Mit weiteren Partnern wird geschaut, ob beispielsweise noch weitere Hilfe direkt in der Ukraine möglich ist“, heißt es seitens Deichmann.