In einer Pressekonferenz in Berlin präsentierte das Statistische Bundesamt die Entwicklungen des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022. Dabei liegt der preisbereinigte BIP im vergangenen Jahr um 1,9% über dem des Vorjahrs und fällt um 0,7% höher aus als im Vor-Corona-Jahr 2019. Außerdem kam es Kalenderbereinigt zu einem Wirtschaftswachstum um 2,0%.
Vor allem Dienstleistungsbereiche profitierten im letzten Jahr von Nachholeffekten. Dafür war unter anderem der Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen verantwortlich. Dabei kam es besonders bei Dienstleistern der Kreativ- und Unterhaltungsbranche mit einem Plus von 6,3% zu Wachstum. Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe nahmen zu, was in der zusammengefassten Kategorie Handel, Verkehr und Gastgewerbe auf ein Plus von 4,0% hinausläuft. Wichtigste Wachstumsstütze des letzten Jahres waren laut Angaben von Destatis die privaten Konsumausgaben. Diese stiegen im letzten Jahr preisbereinigt um 4,6%.
Dr. Ruth Brand, seit dem 01. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, sprach in der Pressekonferenz die Schwierigkeit des letzten Jahres an: „Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extrem Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie.“ Dennoch: unzufrieden sei man nicht. „Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten“, fügt Brand hinzu.