Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) erwirtschaftete der Großhandel in Deutschland im Jahr 2022 einen neuen Rekordumsatz. Mit einem realen Plus von 1,0% sowie nominal 19,2% übertrumpfe man sogar das bisher umsatzstärkste Jahr 2021, so Destatis. Im Vor-Pandemie-Vergleich liegt der reale Wert von 2022 mit einem Plus von 4,9% und einem nominalen Plus von 30,7% deutlich über den Ergebnissen von 2019.
Diese große Differenz zwischen den realen und nominalen Zahlen hat mit den enormen Steigerungen der Erzeugerpreise im Großhandel zu tun. Für Januar 2023 veröffentlichte Destatis die Entwicklungen der Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat. So stiegen diese mit einem Plus von 10,6% zum vierten Mal in Folge an. In den Vormonaten stieg der Wert ebenfalls an. So meldete Destatis für Dezember 2022 ein Plus von 12,8% im Vergleich zum Vorjahr, im November sogar ein Plus von 14,9%. Für den Anstieg seien vor allem Preissteigerungen bei Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren verantwortlich. Auch der Großhandel mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen wirkte sich auf die Preise aus.
Großhandelsumsätze im Schuh- und Bekleidungshandel
Zwischen Januar und November 2022 erzielte der Großhandel mit Konsumgütern einen Umsatzwachstum von +1,3%, verglichen mit demselben Zeitraum des Vorjahrs. Der Großhandel mit Bekleidung und Schuhen lag dabei sogar bei einem Plus von 17,6%. Die besonders hohen Zuwächse lässt Destatis auf die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen zurückführen. Die coronabedingten Verluste der beiden Vorjahre ließen sich damit jedoch noch nicht kompensieren.