Die Deutschen wollen 2% weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das zu erwartende Umsatzvolumen im deutschen Einzelhandel geht damit leicht auf 19,4 Mrd. Euro zurück. Für gut die Hälfte der Verbraucher sind die steigenden Lebenshaltungskosten der Grund für ein geringeres Weihnachtsbudget. Menschen mit Kindern möchten mehr Geld für Spielsachen als im vergangenen Jahr ausgeben, machen sich jedoch wegen der aktuellen Lieferengpässe besonders große Sorgen. Das sind Ergebnisse der aktuellen GfK-Analyse zum Einkaufsverhalten zu Weihnachten.
Die aktuellen Nachrichten zu Lieferschwierigkeiten in allen Bereichen hinterlassen im Weihnachtsgeschäft ihre Spuren: 32% machen sich ernsthaft Sorgen, dass sie Geschenke nicht mehr rechtzeitig vor dem Fest bekommen, vor allem sind das Menschen mit Kindern. 37% aller Verbraucher haben den Kauf der Weihnachtsgeschenke vorgezogen, um Lieferprobleme zu umgehen. Dabei setzt sich auch in der Weihnachtszeit der Trend zum Onlinekauf fort. So geben aktuell fast zwei Drittel der Verbraucher (62%) an, Geschenke hauptsächlich online einzukaufen. In der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren sind es sogar 73% der Verbraucher. Die steigenden Inzidenzen befeuern diese Entwicklung vermutlich ebenfalls. Dennoch wollen sich 44% der Konsumenten den Weihnachtseinkaufsbummel in der Innenstadt nicht nehmen lassen; in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren sind es sogar zwei Drittel. Diese Altersgruppe ist auch besonders von der Pandemie-bedingten Absage vieler Weihnachtsmärke betroffen: 67% dieser Altersgruppe hatten einen Besuch geplant.
Wieviel Geld jeder Einzelne für Weihnachtsgeschenke zur Verfügung hat, hängt von der persönlichen Situation und dem Alter ab. Dabei hat sich die Lage seit letztem Jahr weiter ausdifferenziert. Petra Süptitz, Consumer Insights-Expertin bei GfK, fasst zusammen: „Das geplante Budget für Weihnachtsgeschenke ist etwas geringer als vergangenes Jahr. Interessant ist aber die Verteilung über die Gesellschaft hinweg: Während Haushalte mit hohem Einkommen planen, ihre Ausgaben für Geschenke gegenüber dem letzten Jahr zu erhöhen, müssen Menschen mit geringem Haushalts-Nettoeinkommen sparen und wollen weniger ausgeben. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat wegen steigender Preise für Strom, Benzin, Gas und Lebenshaltung ein geringeres Weihnachtsbudget als sonst.“
In vielen Kategorien planen Verbraucher weniger Geld für Geschenke auszugeben. Dies betrifft vor allem Lebensmittel/Getränke (wie etwa Pralinen, Wein, Präsentkörbe), Computer und Zubehör, Bücher, Wohnaccessoires und Dekoartikel, Geldgeschenke, Bekleidung, Schuhe und Accessoires. Anders als vergangenes Jahr trauen sich die Menschen wieder, nicht nur Materielles, sondern auch Erlebnisse zu verschenken: 34% wollen Eventtickets unter den Weihnachtsbaum legen, 2020 waren das nur 25% der Bevölkerung. Auch Reisegutscheine nehmen im Vergleich zum letzten Jahr leicht zu und werden von 28% verschenkt. Sport- und Fitnessgeräte sind im Vergleich zum letzten Jahr ebenfalls wichtiger. 30% der Befragten planen, diese zu verschenken.
Die aktuellen GfK-Daten zeigen auch: Männer wollen mehr Geld ausgeben als Frauen. Sie planen im Durchschnitt 369 Euro für Geschenke ein; das sind 2% mehr als im Vorjahr. Frauen wollen für durchschnittlich 277 Euro einkaufen, etwa 6% weniger als 2020. Menschen mit hohem Haushaltsnettoeinkommen (über 3.000 Euro) werden ihre Ausgaben um 6% auf 520 Euro steigern. Für Familien mit Kindern gilt das nicht: Sie werden gegenüber dem letzten Jahr mit 401 Euro durchschnittlich 6% weniger ausgeben.