„Die Frequenzen sind derzeit sehr enttäuschend. Ich muss sagen, so krass wie aktuell war es noch nie“, wird Thomas Zumnorde über die Situation in den Innenstädten deutlich. Der Krieg in der Ukraine vertreibt den Kundinnen und Kunden offenbar die Lust aufs Bummeln und so geht nur in die Stadt, wer wirklich Bedarf hat: „Wer kommt, kauft meist auch. Unsere Conversion Rate und die Bons sind gut. Was fehlt, sind die Menschen, die in den Städten unterwegs sind.“ In den sonst so starken Frühlingsmonaten erhofften sich Händlerinnen und Händler eigentlich endlich wieder einen Aufschwung nach schwachen Jahren. „Der Schub, den wir uns in der abklingenden Corona-Pandemie erhofft haben, bleibt derzeit aus. Der Krieg und die Inflation, das sind Themen, die die Menschen beschäftigen“, erklärt Marc Leinweber, Geschäftsführer von Aktiv Schuh. Haben die Menschen zu viele Bedenken, um Lust auf Shopping zu entwickeln? Thomas Zumnorde befürchtet, dass den Deutschen zu viel Angst gemacht werde: „Was wir erleben, hat auch etwas mit der berüchtigten ’German Angst‘ zu tun: Aldi verkündete Preiserhöhungen, von dort ging es nahtlos weiter zum vermeintlich knappen Raps- und Sonnenblumenöl. Es wird sogar von Politikern die Botschaft ausgegeben, die Spitze unseres Wohlstands sei erreicht.“ Und wenn man sich was gönnen möchte, dann lieber einen Urlaub, wie Leinweber feststellt: „Die Menschen wollen wieder raus, verreisen, sich frei bewegen. Wenn gleichzeitig die Preise steigen, ist nicht viel übrig für Produkte, wie wir sie anbieten.“