Angesichts des angekündigten EU-Lieferkettengesetzes äußert DIHK-Präsident Peter Adrian die Sorge, dass deutsche Unternehmen die Kosten der Rahmenbedingungen nicht tragen könnten: „Viele Unternehmen haben mit Blick auf die eigene gesellschaftliche Verantwortung und die verstärkte Nachfrage ein großes Interesse, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen. Sie sind auch aufgeschlossen für neue Regelungen. Aber zugleich stoßen viele Unternehmen und Branchen bei diesen Anstrengungen an Grenzen und sorgen sich vor rechtlicher Unsicherheit sowie zusätzlichen bürokratischen und finanziellen Belastungen.“ Die geplanten EU-Maßnahmen gingen weit über das deutsche Lieferkettengesetz hinaus, was Fragen der Umsetzbarkeit aufwerfe. Laut des Vorstoßes der Europäischen Kommission könnten europäische Unternehmen für Standardverletzungen von Zulieferern zur Rechenschaft gezogen werden. „Komplexe Lieferketten bestehen oft aus mehreren Hundert oder sogar Tausenden Betrieben weltweit. Das deutsche Unternehmen kennt dann jedoch in der Regel nur den direkten Zulieferer“, erläutert der DIHK-Präsident. Der Aufwand könne dazu führen, dass europäische Unternehmen ihr Engagement in risikoreicheren Entwicklungs- und Schwellenländern ganz aufgeben.