Provenzialisches Feeling im l’Occitane en Provence in Heringsdorf. (Foto: Pier 14)

Erlebnisshoppen an der Ostsee

Pier 14-Unternehmensgruppe

Fashion, Lifestyle und Kulinarik. Die Pier 14-Unternehmensgruppe betreibt 16 Stores und vier Restaurants an der Ostsee. Das Lifestyle–konzept möchte die Liebe fürs Meer und noch viel mehr bieten.

02.02.2023
Lisa Dartmann
2 Minuten

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Headerfoto: Provenzialisches Feeling im l’Occitane en Provence in Heringsdorf. (Foto: Pier 14)

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Das Pier 14-Geschäftsführer-Trio Jana und Gert Griehl und Stefan Richter (rechts) am sonnigen Ostseestrand. (Foto: Pier 14)

Darf es ein würziger Fischtopf mit Aioli sein? Oder lieber doch Süßkartoffelpommes und ein Burger? Dazu ein erlesener französischer Wein und zum Abschluss Erdbeerkäsekuchen und ein Cappuccino in Barista-Qualität. Willkommen im Pier 14 Restaurant in Zinnowitz. Klingt nach einem sehr schönen Strandurlaub an der Ostsee. Gastgeber sind Jana und Gert Griehl und Stefan Richter, die drei Geschäftsführer der Pier 14-Unternehmensgruppe mit insgesamt 16 Stores und vier Restaurants entlang der Ostseeküste in den Orten Heringsdorf, Zinnowitz und Kühlungsborn. „Wir wollen mit unserem Konzept Mode, Genuss und Lifestyle an den schönsten Orten der Ostseeküste verbinden und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, erklärt Geschäftsführer Gert Griehl. Hochwertige Mode, Schuhe, Outdoor, Naturkosmetik und Events bietet das Lifestyleunternehmen. „Liebe geht durch den Magen – und die Liebe fürs Meer noch viel mehr“, betont das Geschäftsführer-Trio, das über 100 Mitarbeitende beschäftigt. „Erlebnisshoppen und außergewöhnliche Speisen“, der Anspruch von den drei Geschäftsführern ist hoch und ihre Küchenchefs setzen auf fantasievolle Gerichte, bei denen es natürlich auch vegane Spezialitäten gibt, beschreiben sie das lukullische Angebot.

Breites Markenangebot

Ein besonderer Leckerbissen aber sind die Premium Modemarken plus Schuhe, Taschen, Accessoires und Kosmetik. Das Markenangebot ist breit gefächert. Flagship ist der Marc O’Polo Concept Store, in dem sich auch das Sterne-Restaurant The O’Room befindet. Schuhe haben ihr eigenes Paradies im Copenhagen Store, während in den Multimarken-Stores Schuhe und Accessoires das Modeangebot abrunden. Außerdem gibt es Franchisestores von Jack Wolfskin, Super Dry und Wellensteyn. „Schuhe von Marken wie Marc O’Polo, ARKK Copenhagen und Birkenstock haben für uns eine große Bedeutung“, erklärt Jana Griehl, die als Einkaufschefin die Weichen für den kreativen Part stellt: „Das Outfit wird durch die Schuhe noch einmal abgerundet, das macht es komplett.“ Copenhagen sei die meistverkaufte Marke. Die Präsentation der Schuhe erfolgt innerhalb der Themenwelten, passend zu der Mode. Jeder Store hat ein individuelles Design, entweder gemütlich und warm mit vielen Holzelementen, alternativ im Industriedesign, verspielt, glamourös oder cool und modern. Die Atmosphäre ist persönlich, der Anspruch der Unternehmensleitung ist hoch: „Der Mensch, der zu uns kommt, soll den schönsten Augenblick des Tages bei uns erleben und genießen.“

Ehemalige HO-Läden

Die historische Kasse ist ein Blickfang im Store in Kühlingsborn. (Foto: Pier 14)

Die Gründung von Pier 14 geht zurück ins Jahr 1991, als Jana und Gert Griehl im Alter von 20 Jahren, zwei kleine Läden in Ahlbeck und Heringsdorf eröffneten. „Damals waren das noch Spiel- und Schreibwaren, Lotto und Zeitschriften“, erzählt der Geschäftsführer. Bei den Ladenflächen habe es sich um ehemalige HO-Geschäfte gehandelt, die sie durch die Treuhand übernahmen. Bald schon stellten die beiden ihre ersten Mitarbeiterinnen ein. Janas Leidenschaft für Mode war 1998 der Startschuss für den ersten Textilladen auf der Seebrücke Heringsdorf. Dort führten die beiden zunächst nur ein einziges dänisches Label, das schon bald ein voller Erfolg war, erklärt Gert Griehl. Und kurze Zeit später folgte direkt gegenüber der erste Multi-Brand-Store. Jetzt fehlte nur noch ein Name für das Geschäftsmodell. Aus dem englischen Wort Seebrücke und der Ladennummer 14 ergab sich der heutige Name Pier 14, so die beiden Gründer. Der dritte im Bunde, Stefan Richter, kam eher zufällig dazu. Während eines Südafrikaurlaubs lernten sich die drei kennen und aus der gemeinsamen Leidenschaft für Mode, entwickelte sich eine Freundschaft, berichtet Gert Griehl. Nach seinem Studienabschluss im Jahr 2007 machte Stefan Richter das Trio komplett.

Kurze Verkaufssaison

Urlaub an der Ostsee: Das Marc O´Polo Strandcasino in Heringsdorf. (Foto: Pier 14)

Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das klingt zunächst sehr entspannt, „aber für uns ist das eine große Herausforderung und eher ein Nachteil“, so Gert Griehl. „Personaleinsatz und Warenversorgung sind durch die starken Umsatzschwankungen extrem herausfordernd.“ Die stärkste Verkaufssaison sei von Ostern bis Ende Oktober und dann noch mal in der Zeit nach Weihnachten bis kurz nach Silvester. „Dies ist unsere umsatzstärkste Woche, in der sowohl neue Kunden als auch Stammkunden unsere Stores besuchen“, so die Erfahrung der Geschäftsführer. Insgesamt ein hartes Geschäft, „aber der Vorteil für uns ist, dass die Menschen im Urlaub entspannt sind und somit auch kauflustiger“, freut sich Gert Griehl. Da sich die Stores in einem Feriendomizil befinden, seien die Touristen Hauptzielgruppe. Für viele sei Pier 14 an der Ostseeküste der Premium-Lifestyle-Concept-Store und ein ’Place to be‘ in der gehobenen Gastronomie, sagt Griehl stolz. Stolz ist er auch auf die Auszeichnung als ’Store of the year 2018‘ und 2015 in der Kategorie Fashion des Handelsverbandes Deutschland. Außerdem sei Pier 14 fünffacher Sieger des Michelin Sternes.

Ostseeküstenliebe

Mode von Superdry in Heringsdorf (Foto: Pier 14)

Im Marketing setzt die Unternehmensgruppe auf verschiedene Werte: ’Ostseeküstenliebe‘ soll die regionale Verbundenheit zur gesamten Ostseeküste, insbesondere Usedom und die Kaiserbäder verbinden. Mode- und Lifestylebewusstsein steht für die Liebe zur Ästhetik und der Freude „etwas zu erleben“. „Mit ’Begeisterung‘ wollen wir ausdrücken, dass wir lieben was wir tun und es mit Leidenschaft vermitteln“, erklärt Gert Griehl. Und natürlich gehe es in dem Unternehmen um Professionalität wie Leistungsbereitschaft, Verbindlichkeit, Qualität und Verantwortung. Das bekommen auch die über 100 Mitarbeiter zu spüren. Die Pier 14 Unternehmensgruppe zählt sich zu den größten Arbeitgebern auf der Insel Usedom und habe sich in der Region als Gastgeber einen Namen gemacht. Hier solle Arbeiten Spaß machen. Stolz sei man auf die Auszeichnung Top Ausbildungsbetrieb 2019. Auch kooperiert das Einzelhandelsunternehmen mit dualen Hochschulen, u.a. sei Pier 14 Partner der LTD Nagold, an der die Mitarbeitenden Modemanagement studieren können. „Aber“, so Gert Griehl, „die richtigen Leute fürs Unternehmen zu finden, ist auf jeden Fall eine Herausforderung“. Seit diesem Herbst habe sich die Lage allerdings verbessert. Mitarbeiter findet das Unternehmen durch Recruiting-Kampagnen wie „Arbeiten an der Ostsee“ und andere Social-Media-Ansätze. Außerdem würden Teammitglieder viel im Verwandten- und Bekanntenkreis werben und Pier 14 recherchiere weltweit in Vietnam, Marokko, Tunesien, Nordmazedonien oder Georgien. Überwiegend aber kämen die internationalen Teammitglieder aus der Nachbarstadt Swinemünde in Polen.

Weitere Expansionspläne

Natürlich ist die Brise an der Ostsee stärker geworden. Die Energiekrise wirke sich sehr negativ auf die wirtschaftliche Situation aus. „Seit dem Beginn des Krieges spüren wir eine starke Kaufzurückhaltung. Unsere Gäste haben oft nach Schnäppchen und Reduzierungen gefragt“, klagt Gert Griehl. Selbst die wichtigen Ferienwochenenden wie Ostern und Pfingsten seien schlechter als im Jahr 2019 gewesen. Personalkrise, Energiekrise, Krieg, Inflation und Kaufzurückhaltung seien auch für 2023 eine große Herausforderung. Aber in jedem Fall will Pier 14 expandieren und auch in 2023 sind weitere Filialen geplant. Investiert werde auch in die Digitalisierung und den Onlineshop.

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