„Drei Aspekte sind für die Orderrunde H/W 22 zu berücksichtigen: Deutlich längere Lieferzeiten für Ware aus Asien, Preiserhöhungen und Warenknappheit werden die Phase prägen. Vor diesem Hintergrund wird die Orderrunde erneut eine sehr herausfordernde. Gleichzeitig ändern sich die Rahmenbedingungen, für die wir seit langem eintreten, ganz dramatisch: Die Order so nah wie möglich an den Verkaufszeitpunkt zu rücken, wird derzeit ins Gegenteil verkehrt. Die Schuhproduzenten mit Produktionsstätten in Asien haben signalisiert, dass es auch für H/W 22 zu Produktions- und Lieferverzögerungen kommen wird. Die Beschaffungszeit wird sich dadurch von sechs auf bis zu acht Monate verlängern.
Eine frühere Order ist die Konsequenz. Trotz aller Vorausschau bleiben Prognosen stark abhängig von der Lockdown-Situation in Europa und Asien. Die Auswirkungen auf die Produktionen sind heute schlichtweg nicht absehbar. Engpässe bei den Produktions- und Logistikkapazitäten werden die Warenversorgung weiterhin erschweren und bereits die Frühjahrslieferungen stark beeinflussen. Der Preisdruck bei der Beschaffung bleibt hoch. Dies betrifft die gesamte Wertschöpfungskette von Rohstoffen über Energiekosten, Logistikkosten, Löhnen und Komponenten. Dies gilt nicht nur für Produzenten in Fernost, sondern hat auch Auswirkungen auf die Produktion in Europa. Wir gehen davon aus, dass sich dadurch wichtige Eckpreislagen nach oben entwickeln werden. Unsicher ist bisher, ob alle Preissteigerungen beim Konsumenten durchzusetzen sind. Die steigenden Beschaffungspreise müssen zwingend in den Limitplanungen des Handels berücksichtigt werden. „Starre Limits in Euro“ bedeuten vor diesem Hintergrund erst einmal weniger Schuhe zum Verkauf.
Um Lieferengpässen und -verzögerungen im Interesse unserer Handelspartner möglichst entgegenzuwirken, haben wir die Hauptordermesse um einen Tag verlängert und nach vorne auf den 08. bis 10. Februar gezogen. Wir bieten damit für unsere angeschlossenen Händler die Möglichkeit, frühe Liefertermine für Übergangsware im Juli/August zu realisieren. Auf der zweiten Messe vom 15. bis 17. März liegt der Schwerpunkt auf winterlicher Ware mit Lieferterminen ab September. Wichtig ist, dass der Handel die Order gezielt und frühzeitig platziert, um die Warenversorgung für den Saisonstart sicherzustellen.“
Tobias Eichmeier, ANWR