Aufkleben – fertig. Das Konzept von Shoedrops entwickelte die Berlinerin Friederike Wolansky. (Foto: Shoedrops)
Die Geschichte des Berliner Start-ups Shoedrops begann 2007. Friederike Wolansky hatte gerade einen neuen Job im Außendienst angetreten und musste dafür in einem Crash-Kurs ihren Führerschein machen. Sieben Werktage dauerte dieser Kurs und anschließend fuhr Wolansky für ihren neuen Arbeitgeber gleich weiter, viele Kilometer, jeden Tag. In Pumps, Loafern und Boots. „Irgendwann habe ich meine Schuhe im Schuhregal angeschaut und mich gefragt: Wo kommt das denn her?“, blickt sie zurück. Zu sehen war bei der paarweisen Anordnung der Schuhe, dass der rechte an der Ferse abgerieben oder verschmutzt war, der linke jedoch nicht. Die Ursache: Das Gasgeben und Bremsen, bei dem die Ferse des rechten Schuhs oft den Boden des Fahrzeugs berührt; viele Male während einer Autofahrt. Gerade wenn es auf gute und gepflegte Schuhe ankommt, kann das ein Ärgernis sein – so auch für Friederike Wolansky. Die heute 40-Jährige suchte nach einer Lösung – „und die konnte nicht lauten: Schuhe wegwerfen“. Schließlich würden ohnehin viel zu viele Schuhe einfach im Müll landen, bis zu 15 Mio. Paar jährlich aufgrund von Verschleiß, hat die Unternehmerin recherchiert.
Ihre Idee: Es müsste sich etwas finden, das auf die Fersenkappe geklebt werden könnte, um diese vor Abrieb zu schützen. Und dieser Aufkleber – Wolansky spricht von Schutzapplikation – müsste so beschaffen sein, dass er das Obermaterial des Schuhs nicht beeinträchtigt oder verfärbt und sich rückstandsfrei ablösen lässt. Gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder – beide Ingenieure – arbeitete Friederike Wolansky daran, ihre Idee weiterzuentwickeln. Das Trio fand das geeignete Material, einen laut der Unternehmerin recycelten, veganen und umweltfreundlichen Kunststoff, und ersann die Tropfenform, die einen optimalen und faltenfreien Sitz auf der Fersenkappe des Schuhs ermöglicht. Geeignet sind die Shoedrops für Schuhe aus Glattleder, Kunstleder, Stoff und Lackleder. Sie haften auf Sneakern, Loafern oder auch Pumps. Die Oberfläche muss lediglich sauber, trocken und fettfrei sein, damit die Aufkleber gut halten. Nach der Autofahrt können sie abgenommen, wieder auf das Trägermaterial aufgeklebt und danach bis zu vier Mal erneut benutzt werden. Anschließend können die Applikationen dann in der Gelben Tonne entsorgt und dem Recycling zugeführt werden.