Multicolor oft bevorzugt
Das ist auch die Erfahrung bei Schuh Rekers in Bocholt, daher „empfehlen wir unseren Kunden bevorzugt Multicolor-Pflege“, so Geschäftsführer Matthias Kuhlmann. „Die Kunden kaufen ohnehin am liebsten Multicolor“, bestätigt Vera Düttmann von Schuh-Boshof in Heinsberg. Thomas Forck von Forck Schuhe mit vier Filialen in Schleswig, Flensburg und Kiel hält Multicolor- und neutrale Produkte zwar auch für eine gute Option, allerdings möchte er seiner Kundschaft unbedingt auch die passenden Farben anbieten. „Aktuell habe ich Glattlederpflege in zwölf Farben und Nubukpflege in zehn Farben im Sortiment“, so Forck; weitere Farben will er nachordern. „Da zu den neuen Schuhtypen in frischen Farben schon recht gut gegriffen wird, muss ich reagieren.“
Auch Christopher Sjut will farblich noch nachbessern: „Wir haben neulich von unserem Lieferanten Muster mit neuen Farben bekommen, von dem Angebot machen wir gern Gebrauch.“ Ohnehin legt man im Schuhhaus Sjut mit seinen sechs Häusern in Schleswig-Holstein „großen Wert darauf, die passenden Farben zu verkaufen“, nicht nur weil Furnituren, so Christopher Sjut, „mein Herzensthema sind“, sondern auch aufgrund seiner Erfahrung. „Wenn man im Beratungsgespräch als Erstes ein Multicolor-Produkt anbietet, kommt sofort das Gegenargument: Das habe ich schon“, beobachtet Sjut. „Wenn man aber zu dem schönen neuen Schuh in einer tollen Farbe, für den die Kundin sich entschieden hat und über den sie sich freut, die passende Farbpflege anbietet, dann verstärkt das die Freude in dem Moment noch – und sie nimmt das Produkt gern mit.“ Falls sie jedoch ablehne, könne man im zweiten Schritt immer noch ein Multicolor-Produkt anbieten. Auch Corinna Staedtler von Schuh Salmann mit fünf Filialen in Brandenburg, legt Wert auf farblich passende Pflege. „Alle Modefarben, die es gibt, haben wir bestellt, Pink- und Grüntöne werden schon nachgefragt“, so Corinna Staedtler, die auch von einer Besonderheit ihres Standorts in Bezug auf Furnituren berichtet: „Hier bei uns im Osten möchten die Leute am liebsten Putz-Schuhe haben, damit sind Schuhe aus Glattleder gemeint, die man richtig putzen kann“. Einen speziellen Namen gibt es dafür auch: „Wir nennen das Putzi-Schuhe.“ Da es aber viele der neuen Frühjahrsmodelle, insbesondere Ware in Pastelltönen wie Zartgrün, Rosé oder Altrosa, nicht in Glattleder, sondern nur in Nubuk gebe, „brauchen wir dafür auf jeden Fall ein farblich passendes Spray, denn sonst können wir unsere Kunden nicht zufriedenstellen“.
Ob man für die Nubuk-Pflege nun ein Spray oder ein flüssiges Präparat zum Auftragen benutzt, ist eine Glaubensfrage. Vera Düttmann bietet beides an, verkauft aber vorwiegend Spray, „weil es leichter zu handhaben ist“. Thomas Forck dagegen plädiert für Nubukpflege zum Auftupfen, denn „damit kann man exakter arbeiten“. Die Kunden von Schuh Baar, vier Geschäfte in Potsdam, greifen ebenfalls meist zur Flüssigpflege zum Auftupfen, weil man dann, so Guido Baar, „keine Farbe in der Umgebung versprüht“, zudem sei es von Vorteil, dass die Fläschchen mit Flüssigpflege in kleineren Größen erhältlich seien.