Die deutsche Wirtschaft wird laut dem ifo-Institut im laufenden Jahr wahrscheinlich um 6,6% schrumpfen und im kommenden Jahr dann um 10,2% wachsen. „Grundlage ist die Auswertung der ifo-Umfrage im Mai unter den Unternehmen. Sie halten im Schnitt eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage in neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen. „Nach einem kräftigen Einbruch im zweiten Quartal 2020 um 12,4 Prozent dürfte sich damit die Konjunktur bis Mitte nächsten Jahres erholen. Erst dann werden wieder so viele Waren und Dienstleistungen produziert wie in einer Situation ohne Coronakrise“, fügt Wollmershäuser hinzu.
Die Prognose des ifo-Instituts hängt allerdings stark davon ab, wie schnell sich die Geschäftslage der Unternehmen wieder normalisiert. Im besten Fall geben die Unternehmen an, dass die Normalisierung im Schnitt nur fünf Monate dauern könnte. Dann würde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur um 3,9% schrumpfen, und das Wachstum im nächsten Jahr läge bei 7,4%. Im schlechtesten Fall mit einer durchschnittlichen Normalisierungsdauer von 16 Monaten würde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 9,3% schrumpfen und im kommenden Jahr um 9,5% wachsen. Die Erholung würde sich dann bis weit in das Jahr 2022 hinziehen.