Die Befragung der Intersport Anfang April über die Umsatzerwartungen ihrer Händler für 2020 hat gezeigt, dass allein für die Monate März und April Umsatzrückgänge im hohen zweistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahr erwartet wurden. Diese Einschätzung hat sich in den realen Umsätzen bestätigt. Der E-Commerce konnte im Vergleich zur Vorperiode zwar deutlich zulegen, aber die Umsatzeinbrüche im stationären Einzelhandel nicht auffangen. Die Wiederöffnungen der Geschäfte nach dem Lockdown Ende April lassen die Umsatzkurve nur langsam wieder ansteigen. Auch wenn die Erwartungen leicht übertroffen wurden, bleiben sie unter Vorjahr und hinter Plan.
Umsätze im Mai rückläufig
Running und Fitness waren dabei laut der Verbundgruppe die wesentlichen Umsatztreiber und machen fast die Hälfte aller Umsätze aus. Die Intersport-Analyse zeigt, dass die Umsätze von Bike und Funwheel (u.a. Inline Skates, Longboards) von dem Shutdown überproportional profitieren, während alle Kategorien, die in der Shutdown-Phase nur eingeschränkt oder gar nicht ausgeübt werden durften, wie Teamsportarten oder auch Schwimmutensilien, deutliche Rückgänge zu verzeichnen hatten. Für Mai werden immer noch rückläufige Umsätze erwartet. Über alle befragten Händler hinweg verdichtet sich das Bild, dass die Planumsätze 2020 nicht mehr erreicht werden können.
Kunden kaufen bedarfsorientiert
Um die Erwartungen ihrer Händler für 2020 noch besser stützen zu können, hat Intersport zusätzlich einen ersten Pulse Check bei Kunden durchgeführt: 300 Sportartikelkäufer wurden zu ihrem Sport- und Einkaufsverhalten in Zeiten der Corona-Pandemie befragt. 41% der Befragten – und damit fast jeder zweite – sind sportlich aktiver als vor dem Shutdown. Das bedeutet, Sport-Freizeit-Potenzial sei grundsätzlich gegeben und sorge auch für neuen Bedarf, den Kunden grundsätzlich bereit seien zu decken, heißt es seitens Intersport.
Die Befragung der Kunden zeigte zudem, dass der Sporthandel grundsätzlich weniger stark von Sparmaßnahmen der Konsumenten betroffen zu sein scheint als andere Handelskategorien. Dennoch gibt gut jeder Fünfte an, seine Ausgaben für „Sport“ bewusst zu reduzieren oder zumindest preissensibler agieren zu wollen. Dem gegenüber möchte jeder Zehnte sogar mehr für seine Sportartikel ausgeben als vor der Krise.
Konsumenten bleiben vorsichtig
Nach Wiedereröffnung der Intersport-Geschäfte zeigten sich die Kunden angesichts der durchgängig getroffenen Hygienemaßnahmen rücksichts- und verständnisvoll. Bereits sensibilisiert durch die Maßnahmen im Lebensmitteleinzelhandel waren sie mit Mund-/Nasenschutz ausgestattet und gut für die Vorschriften am POS vorbereitet.
Allerdings bleiben die Kunden weiterhin vorsichtig. Nahezu jeder zweite Befragte gibt an, dass er sich aktuell unwohl in der Einkaufssituation fühle – trotz oder auch gerade wegen der getroffenen Schutzmaßnahmen in den Geschäften. Nur für jeden Dritten hatten die Hygieneschutzmaßnahmen keine negative Auswirkung auf das Einkaufserlebnis.