Trotz aller finanziellen Anstrengungen sei es nicht gelungen, eine finanzielle Notlage abzuwenden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens mit Sitz in Montecosaro, die schuhkurier vorliegt.
Man sei nun gezwungen, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Ansprüche aller Gläubiger bestmöglich erfüllt werden. Man habe daher beim Gericht von Macerata Anträge auf Verfahren gestellt, die die derzeitige Verschuldungssituation zu klären und die Vermögenswerte des Unternehmens zu erhalten.
„Im Rahmen der vom zuständigen Gericht gewährten Bedingungen wird unser Unternehmen einen Vereinbarungsplan entwickeln, die Kreditrechte aller Lieferanten beachten und schützen und die für seine Kunden eingegangenen Verpflichtungen einhalten“, teilt das Unternehmen mit.
Der eingereichte Antrag betreffe nur Lieferanten und Verpflichtungen, die bis Mai aufgelaufen sind. Jegliche Lieferungen und Berichte nach diesem Datum werden im Rahmen des gesetzlichen Einigungsverfahrens berücksichtigt. Gläubiger werden gebeten, ihre Forderung in den nächsten Tagen per Email an eine eigens eingerichtete Adresse zu senden. Man werde in der Folge eine ’Restrukturierungsvereinbarung‘ treffen, teilt das Unternehmen weiter mit.
Händler warten auf Ware für H/W 2018/19, Beschäftigte auf ihre Gehälter
Unterdessen wurde bekannt, dass die Produktion für H/W 2018/19 nicht gesichert ist. Etliche Händler auch in Deutschland warten noch auf Ware Derzeit soll ein Investor gesucht werden, der die Produktion auch kurzfristig ermöglichen soll. Ob das gelingt, ist völlig offen.
Wie das Medium Cislmarche online berichte, hat eine Gewerkschafts-Delegation am 13. Juni bei der Richterin Tiziana Tinessa am Gericht in Macerata vorgesprochen und ihr eine Unterschriftenliste aller Mitarbeiter überreicht. Deren Gehälter sind offenbar seit drei Monaten nicht gezahlt worden. 64 Beschäftigte sollen betroffen sein.
Fusion im Jahr 2015
Das Unternehmen Alma war 2015 nach einer Fusion der Schuhhersteller Alfiere und Manas gegründet worden. Beteiligt ist auch die italienische Industriellenfamilie Sagripanti. „Die Fusion ermöglicht es uns, die Produktion zu optimieren, Prozesse zu rationalisieren, den Einkauf zu zentralisieren und insgesamt die Qualität unserer Produkte zu erhöhen“, erklärte einer der Inhaber, Angelo Sagripanti, seinerzeit. Seit der Gründung von Alma SpA hatte es mehrfach Veränderungen im Kreis der Gesellschafter und auch in der Geschäftsführung gegeben.