Der Handel ist ein sicherer Ort. Das haben Unternehmen und Interessensvertreter in den vergangenen Monaten immer wieder betont. Eine aktuelle Auswertung von Daten der Luca-App belegt diese Einschätzung Schwarz auf Weiß. Nach Besuchen im Einzelhandel werden nur sehr wenige Warnmeldungen an die User abgegeben – im Gegensatz zu Bars und Klubs, die als Hotspots identifiziert wurden. Auch die neuen Corona-Beschlüsse berücksichtigen diese Erkenntnisse. Trotzdem werden die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie den stationären Handel treffen. Der Onlinehandel darf sich dagegen im Weihnachtsgeschäft auf weitere Umsatzrekorde freuen.
Die neuen Corona-Regeln sollen die Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Und zugleich den Druck auf die Ungeimpften erhöhen. Für diese wird es nun ungemütlich. Und umständlich. Shopping ist für diese Kundinnen und Kunden in Baden-Württemberg gemäß 3G nur noch mit einem aktuellen Negativtest möglich. Die Kontrolle der Test-, Impf- oder Genesenennachweise bedeutet für den Handel einen enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die Unternehmen leisten damit jedoch einen wichtigen Beitrag, um stärkere Einschränkungen zu vermeiden. Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung und keine Rechte ohne Pflichten.
Dass es so weit kommen musste, ist äußerst bedauerlich. Ausgerechnet in den drei deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz ist die Impfbereitschaft im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern enttäuschend gering ausgeprägt. Während hierzulande mal wieder um die richtige Strategie zur Eindämmung der Neuinfektionen gerungen wird, ist die Lage z.B. in Spanien entspannt. Der hohen Impfquote sei dank. Das Impfen bleibt der einzige Ausweg aus der Krise. Jeder Schritt in diese Richtung ist auch im Sinne des Handels.