Der erwähnte Kommentar schloss mit den Worten, dass Birkenstock wohl vor allem darauf ziele, seinen eigenen Weg weiter zu verfolgen – Verbundgruppen und Partnerschaft hin oder her. Heute ist klar, dass es sich genau so verhält. Auf die Kündigung der ZR-Verträge folgte im vergangenen Jahr die Beendigung der Zusammenarbeit mit etlichen Händlern. Und vor wenigen Wochen erhielten wiederum 1.500 Birkenstock-Kunden Post aus Linz am Rhein: Auch ihnen wird per Ende Mai gekündigt. Das ist bitter für die betroffenen Unternehmen, von denen viele die Marke jahre- und sogar jahrzehntelang in ihren Sortimenten führten. Was viele besonders umtreibt, ist neben der Entscheidung als solcher die Art und Weise, wie die Kündigung erfolgte. Das Schreiben von Birkenstock ist vage formuliert. Die betroffenen Händler hätten „bestimmte Anforderungen, die Konsumenten heutzutage an Marken stellen, nicht mehr erfüllt“, heißt es darin. Und: Man wolle künftig mit Retail-Partnern zusammenarbeiten, „die unsere Markenvision teilen“. Was das genau heißen soll, bleibt für die Händler rätselhaft. Zumal viele angeben, es habe im Vorfeld der Kündigung keinerlei Hinweise und erst recht kein persönliches
Gespräch gegeben. Wenn eine Partnerschaft so endet, ist das brutal und enttäuschend, wenngleich nicht überraschend: Viele haben dieses Szenario schon mit anderen Marken erlebt.
Zweifellos gibt es Alternativen im Segment der Fußbett-Pantoletten. Aber klar ist auch: Verbraucher, die Birkenstock wollen, werden nur schwer von anderen Marken zu überzeugen sein. Für den Handel wird es nun darauf ankommen, klug, flexibel und kreativ zu reagieren – einmal mehr.