Die erschütternden Bilder aus der Ukraine reißen nicht ab. Seit Wochen folgen Katastrophenmeldungen aufeinander. Wir bleiben fassungslos. Noch schlimmer als die ohnehin schon furchtbaren Nachrichten ist es, wenn dahinter ein Gesicht zum Vorschein kommt. Wie das von Unternehmerin Natalya , deren Schuhfabrik im Süden der Ukraine im Jahr 2007 gegründet worden ist. Dort haben bis zum 23. Februar 1.500 Menschen Schuhe für Damen, Herren und Kinder hergestellt. Sie sind täglich ihrer Arbeit nachgegangen und haben von ihrem Einkommen ihre Familien ernährt. Jetzt sind viele mit ihren Kindern geflohen.
Andere sind geblieben und kümmern sich am Firmensitz um die Herstellung von Produkten, die jetzt wichtiger sind als Schuhe. Sie fertigen Schlafsäcke, Westen und Schutzausrüstung für das ukrainische Militär und diejenigen, die sich ihm angeschlossen haben. Es ist ein Ausnahmezustand, von dem niemand sagen kann, wie schlimm er noch werden wird. Geschweige denn, wann er endet. Überwältigend ist die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Auch in unserer Branche. Viele Unternehmen aus Handel und Industrie haben kurz nach Kriegsbeginn schnell und pragmatisch Maßnahmen ergriffen. Geld, Schuhe, Kleidung, Hygieneartikel wurden und werden gesammelt und gespendet, Menschen wird bei der Ausreise aus der Ukraine geholfen, Unterkünfte werden organisiert. Es ist wichtig, dass diese Solidarität nicht abreißt. Dass wir nicht abstumpfen, auch wenn der Krieg weitergeht. Und dass wir uns bewusst sind, wie wertvoll ein normales Leben ist.