„Die Verbraucher erwachen zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte. Zum zweiten Mal in Folge legt das Konsumklima zu“, heißt es in der aktuellen GfK-Studie. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legen spürbar zu. Folglich prognostiziert die GfK für Juli 2020 einen Wert von -9,6 Punkten und damit neun Punkte mehr als im Juni dieses Jahres (revidiert -18,6 Punkte). Damit hat der Indikator seit seinem Tiefpunkt im April dieses Jahres insgesamt mehr als 13 Punkte hinzugewonnen. Allerdings ist ein Wert von -9,6 Zählern der drittniedrigste Wert, der in der Historie des Konsumklimas jemals gemessen wurde.
„Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dazu tragen sicherlich auch die umfangreichen Hilfen durch die Konjunkturprogramme wie die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung bei. Sofern Händler und Hersteller diese auch an die Verbraucher weitergeben, ist davon auszugehen, dass die eine oder andere geplante Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen wird und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze dient.“ Dennoch bleibe die Situation schwierig und auch fragil. Angesichts einer Rekordzahl an Kurzarbeitern sowie steigender Arbeitslosenzahlen sei die Verunsicherung nach wie vor groß. Deutschland befinde sich in einer schweren Rezession. Angst vor Jobverlust sowie Einkommenseinbußen bleiben ein Konsumhemmnis.