Nehmen Sie uns mit in die Anfangstage der Marke: Wie und warum wurde Floris van Bommel gegründet?
Die Marke wurde von meinem Vater Frans van Bommel, dem Kopf der 8. Familiengeneration, gegründet. Er erkannte die Zeichen der damaligen Zeit und wusste, dass die „Schoenfabriek van Bommel“ modischer werden musste. Ihm war auch klar, dass dies mit dem seit 1734 etablierten, alteingesessenen Markennamen van Bommel nicht möglich war. Dieser hatte einfach einen viel zu konservative Beigeschmack. Aus diesem Grund launchte er das Sublabel Floris van Bommel. Dass mein Name für dieses neue Brand genommen wurde, hatte rein mit dem modernen, internationalen Klang und der fließenden Aussprache zu tun. Mein Vater fand, dass dies bei Floris mehr gegeben war als bei den Namen meiner beiden Brüder Reynier und Pepijn. Für ihn war grundsätzlich ganz klar, dass ein deutlicher Familienbezug bestehen musste. Soweit der Rückblick in das Gründungsjahr 1996. Ich studierte damals noch und war in keiner Weise im Unternehmen involviert. Ich begann erst 1999 in der Firma zu arbeiten und stieg in den Job ein, den ich auch heute noch innehabe: neue Kollektionen entwickeln und mich um das Marketing kümmern.
Waren Sie von Beginn an vom Erfolg der Marke überzeugt?
Niemand konnte sich damals vorstellen, was mit Floris van Bommel passieren würde. Wir wären schon damit zufrieden gewesen und hätten uns sehr gefreut, wenn es sich zu einem modischen Sublabel der Dachmarke van Bommel entwickelt hätte. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Potential viel größer war, als ursprünglich gedacht. Floris van Bommel ist heute unsere Hauptmarke, die uns erfolgreich und stark ins 21. Jahrhundert geführt hat.
Beneiden Ihre beiden Brüder Sie, weil nicht ihr Name benutzt wurde?
Da gibt es nichts zu neiden. Es ist nicht so, dass mir die Leute jeden Morgen frisches Obst bringen und Fußmassagen geben. Es ist nur ein Name für eine Schuhmarke. Für mich fühlt es sich an, als gäbe es zwei Floris van Bommels: Der eine ist eine Schuhmarke, der andere bin ich. Die Schuhmarke wird von allen Menschen geschaffen, die in unserem Unternehmen arbeiten. Das bin nicht ich und es ist nicht meins: Es ist ein Familienunternehmen.