Kundenbewegungen im Handel
Was bei Kunst und Kultur funktioniert, kann auch im Handel weiterhelfen. Wie viele Menschen zu welchen Zeiten in Filialen unterwegs sind, erlaubt jedem Händler wichtige Rückschlüsse, weit über die Personalplanung hinaus. Sensalytics, spezialisiert auf „People Counting“ und „Retail Analytics“, bietet dem Handel Frequenzmessung, Verweildauer-Tracking und die Ermittlung von Hotspots an. Das funktioniert über zahlreiche Sensoren, die überall im Geschäft installiert sind. Laut CEO Omar Tello geht Sensalytics dabei über das Leistungsspektrum herkömmlicher Frequenzmesser hinaus. Aus seiner Sicht liegt der besondere Reiz in der Echtzeit-Messung. „Unsere Technologie geht einen Schritt weiter“, erklärt der Co-Founder von Sensalytics. Konkret bedeutet das: Überall in den Verkaufsräumen angebrachte Sensoren erfassen die Bewegung aller im Geschäft befindlichen Personen und geben über spezielle Software den Impuls an das Verkaufspersonal, das mit Smartwatches ausgestattet ist. So kann das Signal beispielsweise lauten: Dort, in der Jeans- oder Sportschuhabteilung, befindet sich ein Kunde. Es ist gerade kein Team-Mitglied in der Nähe. Geh doch mal vorbei und sprich ihn an. „Mit Blick auf die Customer Experience spielt Beratung eine enorme Rolle“, erläutert Tello. „Ein Kunde, der Beratung wünscht, will diese in gleichbleibend guter Qualität.“ Ihn ohne Beratungsgespräch gehen zu lassen, weil das Personal gerade anderweitig gebunden ist oder einfach nicht weiß, dass ein Kunde gerade im Souterrain unschlüssig vor einem Warenträger steht, kann mit Hilfe von Sensalytics vermieden werden. Neben dem aktiven Zugehen auf Konsumenten funktioniert das Tracking auch, wenn in einer Abteilung gerade kein Kunde ist. Dann kann das Signal an das Verkaufspersonal lauten: Schau mal dort vorbei, vielleicht kann aufgeräumt werden.
Bestmöglicher Service durch mehr Beratung
Alle von der Sensalytics erhobenen Daten – die Bewegungen der Kunden ebenso wie die des Verkaufspersonals – werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und können im Nachhinein analysiert werden. Dabei schreibe man den Datenschutz groß, betont Tello. Die Speicherung von Daten erfolge nicht personenbezogen. Welche Mitarbeiterin oder welcher Mitarbeiter wann wo im Geschäft unterwegs war, werde nicht ermittelt. Dafür aber kann man sich später beispielsweise anschauen, zu welchen Zeiten und in welchen Abteilungen zu wenig Personal war und wie sich das Team auf der Fläche hätte besser verteilen können. Für Tello liegt in diesem Bereich großes Potenzial, gerade auch in Zeiten, in denen die Frequenzen insgesamt rückläufig sind. „Jetzt ist es wichtiger denn je zu verstehen, wie sich Menschen im Geschäft verhalten“, erklärt der Unternehmer. Schließlich hätten die Verbraucher zwei Jahre Zeit gehabt, sich endgültig an das Onlineshoppen zu gewöhnen. „Und sie tun das auch weiterhin, wenn der stationäre Handel keine Vorteile bietet.“ Umso mehr müsse jeder Händler an seiner Differenzierung arbeiten. Und dafür brauche er Daten.
Über Sensalytics
Das Unternehmen wurde 2013 in Stuttgart gegründet und ist auf Frequenzmessung in verschiedenen Branchen, darunter Banken und Sparkassen, Messen und Einzelhandel, spezialisiert. Sensalytics installiert im Ladenlokal Sensoren und ermittelt darüber in Echtzeit Besucheraufkommen und Laufwege. Über Smartwatches kann entsprechend der Frequenz ein Impuls an das Verkaufspersonal gegeben werden. Begleitet wird die Messung durch umfangreiche Analysen.