Erfolg in der Pandemie
Keine Messen, kaum physische Kundenkontakte – dass NeroGiardini trotzdem verkaufen konnte, verdankt das Unternehmen mehreren Faktoren. Zum einen sei die noch relativ neue B2B-Plattform vom Handel sehr gut genutzt worden, berichtet Firmenchef Bracalente. Viele Kunden hätten das Angebot genutzt und bauten weiterhin darauf. Hinzu kommt das dynamische Lager, welches das Unternehmen seit 2019 in Italien betreibt. „Wir produzieren nicht auftragsbezogen, sondern für unser flexibles Lager. Alles, was sich an Ware in diesem Lager befindet, ist innerhalb von zwei, maximal drei Tagen auf der Fläche im Handel. Was wir nicht am Lager haben, können wir nachproduzieren und binnen zehn Tagen nachliefern“, schildert Bracalente das Konzept. Dank einer vollständig in Italien beheimateten Produktion in insgesamt 15 Fabriken, darunter drei eigenen Werken, sei man extrem flexibel. Allerdings ist eine solche Strategie für den Lieferanten riskant, während sie das Risiko für den Handel minimiert. Sorge, dass sich hieraus Nachteile für sein Unternehmen ergeben könnten, hat Bracalente nicht: „Ein Kunde hat z.B. vergangene Saison 600 Paar in der Vororder bestellt. Am Ende der Saison hatte er 2.500 Paar gekauft – 1.900 Nachbestellungen, das ist ein großartiger Erfolg.“ Um trotzdem eine gewisse Planbarkeit zu erreichen, empfiehlt der italienische Schuhhersteller seinen Kunden, in Summe 70 bis 80% der Order der Vorsaison zu planen. „Auf dieser Basis arbeiten wir mit unseren Kunden im Handel sehr langfristig und vertrauensvoll zusammen“, so Bracalente.