Wie kam es zur Gründung von Shoedoc?
Matthias Vickermann: In den letzten sechs Jahren hat die Nachfrage von Kunden aus ganz Deutschland nach Schuhreparaturen immer mehr zugenommen. Da kamen wir dann endlich zu dem Entschluss, eine eigene GmbH zu gründen, die rein über das Internet die Reparaturaufträge abwickelt.
Überall schließen die Reparaturbetriebe, weil ihre Dienstleistung offensichtlich nicht mehr nachgefragt wird. Was lässt Sie trotzdem an den Erfolg von Shoedoc glauben?
Ich glaube nicht, dass es nur daran liegt, dass die Betriebe mangels Nachfrage schließen. Es ist vielmehr auch ein Generationenproblem, dass die meisten Betriebe aus Altersgründen aufhören müssen und keine Nachfolger mehr kommen.In Deutschland werden pro Jahr immer noch rund 8 Mio. Paar Schuhe repariert. Ich denke, dass Shoedoc da noch einiges vor sich hat.
Dienstleistungen online abzuwickeln, ist kompliziert. Wie beugen Sie Missbrauch vor?
Wir haben intensiv mit unserem Anwalt daran gearbeitet, bevor wir online gegangen sind. Der Kunde zahlt den Auftrag im Voraus, gerne auch per Paypal, wo er wiederum den Käuferschutz nutzen kann. Nach Erhalt der Schuhe fangen wir direkt mit der Reparatur an. In der Regel werden sie nach 7 bis 8 Tagen wieder an die Kunden herausgeschickt.
Wie viele Reparaturen führen Sie über Shoedoc im Schnitt durch?
Seit einem Monat sind wir bei etwas mehr als einem Auftrag pro Tag. Darüber freuen wir uns sehr, denn wir wollen das Geschäft langsam hochfahren. Schließlich wollen wir auch bei gleichbleibender Qualität zügig reparieren und liefern.
Sind überwiegend Herren Ihre Kunden, oder gibt es auch einen Damenschuh-Reparatur-Markt?
Durch die vergangenen 16 Jahre unserer Selbständigkeit in Baden-Baden und lokalem Reparaturserviceangebot ist das Verhältnis eher bei 70% Damen- und 30% Herrenanteil.
Eine durchschnittliche Reparatur von Sohlen und Absätzen, wie viel muss man dafür investieren?
Bei Damenschuhen beginnen wir bei rund 35 Euro, die Herren zahlen ein wenig mehr.
Wie groß ist Ihr geographischer Radius? In welchen Ländern ist Shoedoc verfügbar?
Wir beschränken uns anfangs nur auf den deutschen Markt, dann stimmt auch das Verhältnis zwischen der Reparatur und den Portokosten.
Haben Sie weitere Pläne rund um Shoedoc?
Selbstverständlich! In den kommenden Wochen wird noch unser „Premiumversand“ eingeführt. Die Kunden bekommen dann für ein Entgelt einen leeren und wiederverwertbaren Versandkarton, der mit Schuhbeutel, Füllbeutel und Rücksendeaufkleber versehen ist. Wir kümmern uns um alles. Langfristig planen wir eine größere Werkstatt im Industriegebiet von Baden-Baden, in der dann nur noch Schuhreparaturen von Shoedoc durchgeführt werden.