„Der stationäre Einzelhandel bleibt relevant und attraktiv. Er wird definitiv nicht verschwinden. Konsumenten möchten Produkte weiterhin anfassen, ausprobieren und auf eine persönliche Beratung nicht verzichten“, erklärt Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC in Deutschland.
Der PwC-Umfrage zufolge liegt der Anteil der deutschen Verbraucher, die mindestens einmal pro Woche im stationären Geschäft einkaufen, bei knapp 60%. und damit deutlich höher als noch vor zwei Jahren (46%) und im europäischen Durchschnitt (43%). Trotz aller digitalen Vernetzung kaufen auch jüngere Konsumenten häufig und gern im stationären Handel ein: 61% der 18- bis 24-Jährigen erledigen mindestens einmal pro Woche ihre Einkäufe in einem Laden vor Ort.
Nachholbedarf bei Beratung und Ladengestaltung
Defizite sehen die deutschen Verbraucher in der Gestaltung des Ladengeschäfts. So halten aktuell nur 39% der Befragten das Laden-Design für ansprechend (2017: 52%). Nachholbedarf gibt es auch bei der Beratung. Nur noch rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass das Verkaufspersonal über umfassendes Sortimentswissen verfügt. 2017 lag dieser Anteil noch bei 58%.
„Die Konsumenten schätzen den Laden um die Ecke. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sind regelmäßige Investitionen nötig. Der stationäre Handel steht vor der Aufgabe, die Beratungsqualität zu verbessern und das Filialnetz zu modernisieren“, so die Einschätzung von Christian Wulff.
Subjektive Eindrücke und Empfehlungen lenken die Kaufentscheidung
Gleichzeitig befinden sich die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher – geprägt durch neue digitale Möglichkeiten – im Wandel: Sie wollen wissen, was Gleichgesinnte denken. 38% der Konsumenten nutzen laut PwC-Umfrage soziale Netzwerke als Inspirationsquelle. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen sind es sogar 65%.