Über 100 Händler nahmen an der Blitzumfrage des SABU teil. Demnach erwarten die Mitglieder für das Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von aufgelaufen über 25% im Vergleich zum Vorjahr. Für die Verlängerung der Frühjahr/Sommer-Saison 2020 bis Ende September sprachen sich 85% der SABU-Händler aus, ebenso viele wie für die Verschiebung der Order FS 2021 um vier Wochen nach hinten und die Warenlieferungen für diese Ware. Für die Verschiebung des Verkaufszeitraums der Herbst-Winter-2020-Ware von Mitte August bis Mitte März 2021 waren sogar 90%. Über ein Viertel der befragten Händler befürchten jedoch, dass sich diejenigen Marktteilnehmer, die bisher schon durch frühe und drastische Preisreduzierungen auffällig waren, auch jetzt nicht darauf verzichten werden.
SABU-Geschäftsführer Stephan Krug: „Die Lage ist also dramatisch und erfordert eine schnelle und schnelle,solidarische und konsequente Umsetzung der von uns vorgeschlagenen Maßnahmen:
- Die Verlängerung der FS2020-Saison bis Ende September, verbunden mit einem „Schlussverkauf“ ab Mitte August
- Die Auslieferung der Ware HW 2020 soll um 6 Wochen später erfolgen und damit der Verkaufszeitraum auf Mitte August bis Mitte März 2021 verlagert werden, mit einem „Schlussverkauf“ Anfang Februar.
- Verrücken der Ordertermine für die Saison FS 2021 um einen Monat, was wiederum spätere Auslieferungstermine und eine um einen Monat verschobene Verkaufszeit mit sich bringen würde.
- Keine frühen Preisreduzierungen und vor allem keine Rabattschlachten. Ein ‚weiter so wie bisher‘ darf es nach dieser existenzbedrohenden Krise nicht geben.“
Weiterführende Unterstützungen für den Handel gefordert
„Die verschiedenen Hilfsprogramme von Bund und Ländern decken einige Bereiche des Mittelstands immer noch nicht ab,“ so Stephan Krug weiter. „KfW-Kredite sind zwar ein probates Mittel, aber deren Beantragung und Genehmigung dauern leider noch zu lange. Letzte Woche wurden erste, dringend notwendige Nachbesserungen beschlossen. Es fehlen jedoch immer noch konkrete Angebote für Unternehmen mit 10 und weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie für ‚Junge Unternehmen‘. Auch muss zeitnah über einen Ausgleich der Vermögensschäden durch die staatlich angeordneten Ladenschließungen für alle Marktteilnehmer durch den Staat gesprochen werden. Kredite alleine reichen hier nicht aus!“