Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigte im Februar 2022 ein uneinheitliches Bild. Während die Konjunkturaussichten etwas zulegten, mussten sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gegenüber dem Vormonat Einbußen hinnehmen. So prognostiziert die GfK für das Konsumklima für März -8,1 Punkte und damit 1,4 Punkte weniger als im Februar dieses Jahres (-6,7 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Februar 2022. Damit setzt das Konsumklima nach einer kurzen Verschnaufpause seinen Abwärtstrend fort. Eine im Februar rückläufige Sparneigung verhindert einen deutlicheren Rückgang der Konsumstimmung.
Noch im Vormonat sah es so aus, als könnte sich das Konsumklima erholen. Doch die zum Befragungszeitpunkt stark steigenden Infektionsraten in Verbindung mit hohen Inflationszahlen ließen den Konsumindikator wieder etwas abrutschen. „Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dennoch sind die Aussichten für die nächsten Monate durchaus positiv: Erst kürzlich wurde beschlossen, tiefgreifende Pandemiebeschränkungen aufzuheben. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass damit auch die Konsumlaune der Verbraucher wieder zurückkehrt. Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen.“
Die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung stellt laut GfK die hohe Inflation dar. Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft. Da der Indikator Einkommenserwartung ein wesentlicher Bestandteil des Konsumklimas ist, sei es für eine nachhaltige und kräftige Erholung des privaten Konsums überaus wichtig, dass sich der Preisauftrieb wieder signifikant abschwäche, teilen die Experten aus Nürnberg mit. Dann würden sich auch die positiven Effekte der überaus stabilen Beschäftigungslage durchsetzen und den Konsum stützen.