„Darf ich Schuhe verkaufen – oder muss ich?"
Ganz bewusst nutzt er für seine Altware nicht das Internet. Überhaupt bezeichnet er sich als „reiner Offliner“ und hat auch in der Corona-Pandemie keinen Sinn darin gesehen, seine Schuhe übers Internet zu verkaufen. „Ich hatte immer die Haltung, dass niemand damit wirklich Geld verdient. Die meisten beschäftigen sich damit, indem sie viele Kartons packen und verschicken, und sie ärgern sich schwarz, wenn die Hälfte wieder zurückkommt.“ Er verstehe schlicht nicht, warum Schuhhändler Onlinehandel betreiben, sagt der Händler, der sein 1929 gegründetes Unternehmen in dritter Generation führt. „Es ist einfach nicht auskömmlich. Viele täten gut daran, gleich morgen damit aufzuhören.“ Schuhe unter 100 Euro könne man nicht profitabel im Internet verkaufen – „und trotzdem werden sogar Kinderhausschuhe online verkauft“.
Als Offliner sieht Frölich, der sich in seiner Erfa-Gruppe regelmäßig mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland austauscht, seine Chance in einem attraktiven, sauberen und modernen Haus, einer gepflegten Atmosphäre, einem ansprechenden Warenangebot und kompetenter, ehrlicher Beratung. „Die Zeiten, in denen man den Menschen was aufschwatzen konnte, sind vorbei“, ist der Unternehmer überzeugt. Er denkt heute noch an ein Vorstellungsgespräch, das er vor Jahren mit einer angehenden Verkäuferin führte. Sie habe ihn damals gefragt: „Darf ich Schuhe verkaufen oder muss ich Schuhe verkaufen?“ Darum gehe es: nicht einfach eine Pflicht erfüllen, sondern dies gerne und mit Freude zu tun. Dass seine rund 20 Mitarbeitenden dies können, dafür setzt sich der Unternehmer ein.