80.000 Menschen arbeiten in Bulgarien in der Textil-, Schuh- und Lederwarenindustrie. Damit sind dort in den vergangenen vier Jahren 20% der Arbeitsplätze verloren gegangen.
Unter anderem, um über dieses Problem zu diskutieren, hat sich die Industrie am 13. und 14. September zu einem Workshop in Sofia getroffen. Vertreter unter anderem von Unternehmen, Gewerkschaften und dem europäischen Schuhverband CEC tagten über die Probleme und Wachstumsmöglichkeiten der bulgarischen Industrie und wie sich die kommenden EU-Vorgaben für nachhaltige und transparente Lieferketten auf die Industrie auswirken. Um mit den Vorgaben Schritt halten zu können, würden hohe Investitionen nötig werden, so der Konsens in der Hauptstadt. Die bulgarische Regierung wurde dazu aufgefordert, eine Strategie zu entwickeln, um Wachstum für die Industrie zu ermöglichen und gleichzeitig Rahmenbedingungen für mehr Nachhaltigkeit in der bulgarischen Industrie zu schaffen. Vor allem müsse es mehr attraktive Perspektiven für junge und gut ausgebildete Menschen in Bulgarien geben, die sie sonst in Westeuropa suchen würden. Daher forderten Gewerkschaften eine engere Zusammenarbeit, einen branchenweiten Tarifvertrag habe es seit 2008 nicht mehr gegeben.
Der Workshop war Teil des von der Europäischen Union geförderten Dialogprojektes ’Ensuring a sustainable future for the Southeast European textile, clothing, leather and footwear industries‘ zur Weiterentwicklung der südosteuropäischen Textil-, Schuh- und Lederwarenindustrie.