Künftig wird das Tochterunternehmen von Amazon, das einen Jahres-Umsatz von über 1 Mrd. Dollar erzielt, gemäß durch sich selbst-regulierende Teams, so genannte ’Kreise ‘, geführt. Das ’Holocracy‘-Konzept sieht vor, dass die Entscheidungsmacht nicht länger in den Händen einzelner Führungspersönlichkeiten liegt, sondern auf viele autonome Einheiten aufgeteilt wird. Dabei werden unterschiedliche Arbeitskreise gebildet, die Mitarbeitern verschiedene Rollen und Positionen zuordnen können. Ziel sind eine Steigerung der Eigenverantwortung und der Möglichkeit, kreative, zukunftsweisende Ideen schneller als im traditionellen System voranzutreiben.
Zappos hat sich bereits 2013 dem ’Holocracy‘-Ansatz verschrieben. In einer ausführlichen Email an die rund 1.500 Mitarbeiter erläuterte CEO Tony Hsieh Ende März die nächsten Schritte. So wird ab dem 1. Mai das Management aufgelöst. In der Vergangenheit habe man nicht schnell genug Fortschritte erzielt. Daher wähle man nun ein radikaleres Vorgehen. Da es offenbar intern Widerstände gegen das neue Konzept gibt, bietet Hsieh jedem Mitarbeiter die Möglichkeit, bis Ende April aus dem Unternehmen auszuscheiden. Zusätzlich erhalten sie eine Abfindung. Dieses Vorgehen hat bei Zappos Tradition. Bereits in der Vergangenheit zahlte der E-Commerce-Riese 2.000 Dollar an jene neuen Mitarbeiter, die sich nicht an die Unternehmenskultur gewöhnen konnten.
„Dieser Schritt ist neu, aufregend und mutig“, schreibt Tony Hsieh. „So wie alle mutigen Maßnahmen, die wir in der Vergangenheit eingeleitet haben, ist es auch ein Stück weit beängstigend. Aber zugleich fühlt es sich nach genau dem richtigen Schritt für Zappos an.“