Debatte mit Ministerpräsident Markus Söder
Schuhhändler im TV: „Warum darf ich meinen Laden nicht öffnen?“

Schöll berichtete gleich zu Beginn der Sendung über seine Situation. Click & Collect und Onlinehandel machten nur 4 bis 5% des Gesamtumsatzes aus und könnten die durch die verordnete Schließung verursachten Verluste nicht ausgleichen. Die für Anfang März angekündigte Öffnung von Baumärkten und Gartencentern sei für ihn unverständlich, so Schöll: „Die Entscheidungen sind völlig willkürlich getroffen. Warum darf ich meinen Schuhhandel nicht öffnen?“ Es gehe ihm nicht allein um seine eigene Existenz, sondern auch um seine zehn Mitarbeitenden, erklärte der Händler.
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hielt Schöll entgegen, die Schließung von Teilen des Handels sei nicht ungerecht. Die jetzt beschlossene Öffnung von Baumärkten habe damit zu tun, dass diese, ebenso wie Gartencenter, meist über Freiluft-Verkaufsflächen verfügten. Kommende Woche werde beim Corona-Gipfel über Öffnungsstrategien für den Handel gesprochen und entschieden, so Söder. Zudem sei „bis heute nicht ermittelbar“, ob Schulen oder der Handel stärkere Infektionstreiber sein.
Axel Schöll hielt dem entgegen, dass es sehr wohl Studien gebe, die speziell dem Handel ein höchst geringes Infektionsgeschehen attestierten. Der Ministerpräsident erklärte jedoch, diese Studien seien „alle widerlegt“. Würden ihre Ergebnisse stimmen, „hätte es keine zweite Welle gegeben.“
Der Schweinfurter Schuhhändler beklagte auch, dass Supermärkte und Discounter unter anderem Schuhe, Mode und Fitnessgeräte verkaufen dürften, während der Schuhhadel geschlossen bleibe müsse. Er schloss seinen Beitrag mit einem Appell: „Wir wollen wieder arbeiten und unser Geld verdienen.“
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