Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit der 2G-Regelung gemacht?
Das ist regional unterschiedlich. In Sachsen und Thüringen ist das Infektionsgeschehen sehr hoch, hier sind die Umsätze stärker eingebrochen als in Nordrhein-Westfalen. Aber auch in Dortmund und Köln spüren wir die Folgen, es sind weniger Menschen in den Städten unterwegs und die Tagestouristen fehlen auch hier. Unterm Strich steht ein Minus von 25%.
Wie setzen Sie die Kontrolle der 2G-Regel um?
In NRW galt zunächst eine Übergangsfrist bis zum 8. Dezember, in der wir nur stichprobenartig kontrollieren mussten. Allerdings wurde dies von einigen Kunden bemängelt, die sich stärkere Kontrollen wünschten. Ab dem 8. Dezember werden wir Mitarbeitende abstellen, die an den Eingängen Impf- und Personalausweise kontrollieren müssen. Die Politik wälzt staatliche Tätigkeiten auf den Einzelhandel ab – das ist Wahnsinn! Wir benötigen hier schnell pragmatische Lösungen im Zusammenspiel mit den Städten. In Dortmund wurden zum Beispiel mehr als eine halbe Million Bändchen organisiert, die nun an zentralen Stellen in der Stadt an Kundinnen und Kunden ausgegeben werden, so dass diese an den jeweiligen Tagen nur einmal kontrolliert werden müssen. Grundsätzlich teile ich allerdings die Überzeugung, dass wir den sozialen Druck auf die Ungeimpften erhöhen müssen. Die Impfpflicht hätte schon früher kommen müssen.
Was erwarten Sie von den kommenden Wochen?
Aktuell gehe ich davon aus, dass sich die Umsatzverluste bei 25% einpendeln werden. Wir stehen vor dem zweiten verlorenen Weihnachtsgeschäft in Folge. Sorgen bereitet mir, dass nun schon wieder über verschärfte Kontaktbeschränkungen für alle zwischen Weihnachten und Silvester diskutiert wird. Das sind für viele Unternehmen des Handels die wichtigsten Tage des Jahres.