Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung verzeichneten derzeit leichte Gewinne, während die Anschaffungsneigung nahezu unverändert bleibt. Mit einem Plus von 7,1 Punkten weist der Konsum-Indikator aktuell -9,3 Punkte auf. „Damit verbessert sich das Konsumklima zwar geringfügig, die Konsumstimmung ist aber nach wie vor an einem absoluten Tiefpunkt“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Trotz weiterer Lockerungen coronabedingter Beschränkungen drücken der Ukraine-Krieg und vor allem die hohe Inflation schwer auf die Stimmung der Verbraucher.“
Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht allerdings ein Minus von gut 50 Punkten zu Buche.
Verbraucher fürchteten immer noch eine Rezession. Lieferkettenprobleme und fehlende Halbleiter verhinderten derzeit eine nachhaltige Erholung weiter Teile der deutschen Wirtschaft. Damit könnten auch die Lockerungen coronabedingter Beschränkungen ihre erhoffte positive Wirkung auf die Konjunktur vorerst nicht entfalten. Eine nachhaltige Trendwende bei der Konsumstimmung hänge von zwei wesentlichen Faktoren ab: Zum einen müsse der Krieg in der Ukraine beendet und zum anderen die Inflation spürbar zurückgeführt werden.
Nachdem die Einkommenserwartung im Vormonat auf den niedrigsten Wert seit fast zwanzig Jahren abgestürzt war, kann sie sich aktuell wieder etwas erholen. Der Indikator gewinnt 7,6 Punkte hinzu und klettert auf -23,7 Punkte. Im Vorjahresvergleich weist die Einkommensstimmung noch immer ein beträchtliches Minus von mehr als 43 Zählern auf.
Die Konsumneigung zeigt sich gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Der Indikator Anschaffungsneigung verliert nur minimale 0,5 Punkt und weist aktuell -11,1 Zähler auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres sind das gut 21 Zähler weniger.
Als Folge schwacher Konjunktur- und Einkommensaussichten bleibt auch die Konsumneigung der Verbraucher spürbar gedämpft. Hohe Preise für Energie und Lebensmittel sorgen dafür, dass entsprechend weniger Geld für andere Anschaffungen zur Verfügung steht.
Für Juni prognostiziert die GfK mit Blick auf das Konsumklima für Juni -26,0 Punkte und damit 0,6 mehr als im Mai dieses Jahres (revidiert -26,6 Punkte).