NOS-Kultur aus dem Anzugsegment
Von der Anzugherstellung kommend, denkt Digel weniger in Saisons als die meisten Schuhhersteller. Ein großer Teil der Schuhe ist Teil des NOS-Sortiments und ganzjährig nachlieferbar. Viel wird für das Lager produziert, damit der Handel die Modelle zu jeder Zeit ordern kann. Das bedeutet hohe Ansprüche an die Produktionsstätten. Sowohl in Europa als auch in Asien sucht Digel neben den eigenen Stätten immer nach neuen Partnern für die Produktion, um nicht von Problemen in einer Fabrik oder in einem Land abhängig zu sein. „Wir wollen nie auf einem Bein stehen“, erklärt Dietrich. Da viele Modelle langfristig verkauft werden, wird bei der Wahl der Produktionsstätten darauf geachtet, dass sie in der Lage sind, ein Produkt, ein Material oder eine Farbe über mehrere Jahre konstant gleich herzustellen. So sollen Qualität und Lieferbarkeit auch bei den aktuellen Lieferproblemen und steigenden Transportpreisen sowohl über See als auch innerhalb Europas gewährleistet werden. Einsparungen sollen nie auf Kosten der Qualität gehen,
verspricht Dietrich: „Um nicht an der Qualität zu sparen und trotzdem die Preise zu halten, wird man kreativ und lässt das zweite Paar Schnürsenkel oder den Schuhbeutel weg.“
Auch im Verkauf will sich Digel breiter aufstellen und Schritt für Schritt mehr Märkte erschließen: „Wir wollen am liebsten jedes Jahr ein Land mehr dazugewinnen, in dem wir aktiv sind“, so Dietrich.
Zurzeit verkauft Digel in 44 Ländern, dieses Jahr kamen die Vereinigten Staaten dazu. Rund 40% des Umsatzes werden im DACH-Raum erwirtschaftet.