Der frühe Ordertermin in Mainhausen war den zu erwartenden Produktions- und Lieferverzögerungen geschuldet, mit denen die Industrie und nachgelagert auch der Handel seit Monaten und laut ANWR auch noch auf absehbare Zeit zu kämpfen haben. Auf der Order Winter Nr. 1 konnte bestimmte Ware für die erforderlichen frühen Liefertermine Juni/Juli/August gesichtet und bestellt werden. Mit 110 Ausstellern waren die sechs Messehallen laut ANWR Schuh komplett belegt. Über 150 Marken wurden präsentiert, ergänzend waren auch Marken aus dem Ordercenter O1 einbezogen. Mehr als 600 Besucher nutzten laut den Messe-Organisatoren die Gelegenheit zur Order und zum Austausch.
Geordert wurden im Damenschuhbereich vor allem Combat-Boots, Sneaker und feminine Stiefeletten. Auch elegante Abendschuhe wurden wieder in den Blick genommen, allerdings noch verhalten. Derbe Boots waren bei den Herren gefragt, bei den Kinderschuhen steht Funktion im Mittelpunkt und auch der bei den Damen bestimmende Combat-Style.
Bereits früh hatten die Schuhproduzenten signalisiert, dass es für Herbst/Winter 2022 zu Produktions- und Lieferverzögerungen kommen werde. Die Beschaffungszeit wird sich dadurch laut ANWR Schuh von sechs auf bis zu acht Monate verlängern. „Um Lieferengpässen und -verzögerungen im Interesse unserer Handelspartner möglichst entgegenzuwirken, haben wir deshalb die Messeangebote angepasst und die Hauptordermesse vom März auf den Februar vorgezogen“, so ANWR Schuh Geschäftsführer Tobias Eichmeier. Der Beschaffungsmarkt ist nach Überzeugung der Mainhausener Verbundgruppe weiterhin stark unter Druck. Neben den längeren Lieferzeiten zeichnen sich in den meisten Fällen auch Preiserhöhungen ab.