In den fortgesetzten Tarifverhandlungen im Einzelhandel kam es so zu deutlich erhöhten Angeboten seitens der Arbeitgeber. „Die Arbeitgeber sind sich einig, dass sie den Beschäftigten jetzt schnellstmöglich eine effektive Entlastung bei den Kosten zukommen lassen wollen“, sagt HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke. So würde das erweiterte Angebot prozentuale Entgeltsteigerungen von insgesamt 7,5% bei einer Laufzeit von 24 Monaten vorsehen. Außerdem wurde erstmals auch ein tarifliches Basisentgelt in Höhe von 13 Euro angeboten. Zusätzlich soll den Beschäftigten in zwei Schritten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro ausgezahlt werden. Laut HDE enthält das Angebot eine „Sprinterklausel“, so dass die erste Anhebungsstufe bereits im Monat des Tarifabschlusses greifen würde.
Haarke betont, dass allein dieses Angebot viele Unternehmen an die Grenzen treiben würde. Aus diesem Grund soll für viele Handelsunternehmen eine Notfallklausel eingesetzt werden, die finanziell angeschlagene Unternehmen in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen auch abweichende Regelungen erlauben. „Jetzt ist die Gewerkschaft am Zug. Wir wünschen uns, dass sie sich von ihrer unrealistischen Forderung schnell verabschiedet und uns mit dem ernsthaften Willen zum Abschluss entgegenkommt.“ Ein weiteres Festhalten an den Forderungen wären für Haarke nichts weiter als „ideologische Spielchen“ und ergänzt, dass die Branche nicht mit dem Öffentlichen Dienst vergleichbar sei, da „die Rahmenbedingungen dort völlig andere seien“.
Die zweite Verhandlungsrunde wurde am 17. Mai in Baden-Württemberg eröffnet. Im deutschen Einzelhandel sind aktuell mehr als 3,1 Mio. Menschen tätig.