19% mehr als im Vorjahr setzte der Online-Outdoor-Retailer Bergfreunde 2022 um. Insgesamt 242 Mio. Euro betrug im vergangenen Jahr der Umsatz des Unternehmens. Das ist erneut ein Umsatzrekord, die Wachstumsraten der Pandemiejahre, die dem Outdoorsektor zu einem Hype verholfen haben, wurden dabei jedoch nicht erreicht. 2020 betrug das Umsatzwachstum noch 41%, 2021 betrug es 31%. Geschäftsführer Matthias Gebhard sieht im Outdoor-Hype dennoch kein kurzfristiges, pandemiebedingtes Strohfeuer. Im Gegenteil hält er die gesellschaftlichen Trends zu mehr Online und mehr Outdoor für langfristige Entwicklungen, die Bergfreunde auch in den kommenden Jahren zugutekommen werden. „Die nächsten Jahre sind mit Unsicherheit behaftet, darauf stellen sich alle in der Outdoor-Industrie ein. An den Megatrends, die den Outdoor- und Onlinehandel treiben, wird sich langfristig wenig verändern. Die Menschen verbringen ihre Freizeit in der Natur und ihr Kaufverhalten verschiebt sich zunehmend ins Internet“, zeigt er sich trotz aller Herausforderungen optimistisch.
Das Erfolgsrezept 2022 war die operative Steuerung, ordnet Geschäftsführer Ronny Höhn ein: „Der Fokus unserer Teams im vergangenen Jahr lag ganz klar auf der operativen Steuerung: Stetige Neubewertung der Rahmenparameter und kontinuierliche, kurzfristige Anpassungen an Nachfragetrends, an die Liefersituation und an das Wettbewerbsumfeld. Nur so waren wir in der Lage, trotz des riesigen Drucks im mittleren einstelligen Bereich profitabel zu agieren. Wir konnten über eine gute operative Steuerung unsere Warenliquidität verbessern und haben das Geschäftsjahr ohne nennenswerte Bestandsüberhänge beendet. Wir sind vor allem sehr stolz darauf, dass wir das nicht zulasten unserer Lieferanten erreicht haben und keine Orderstornierungen vornehmen mussten.“
Die Mitarbeiterzahl konnte Bergfreunde vergangenes Jahr um rund 100 auf 650 erhöhen. 30 Stellen seien derzeit dennoch noch unbesetzt. Mit der Einführung eines hybriden Modells mit bis zu drei möglichen Home-Office-Tagen sollen sowohl Attraktivität als auch mögliches Einzugsgebiet vergrößert werden. Verstärkt ausgebaut werden soll der Daten- und Analyse-Bereich.