Im August 2020 wurden die Autos aus dem Straßenabschnitt der Friedrichstraße zwischen der Französischen Straße und Leipziger Straße verbannt. Die zentrale Innenstadtlage sollte zur Fußgängerzone werden, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, wovon auch der lokale Handel profitieren sollte. schuhkurier fragte im Mai 2022 beim Handel vor Ort nach, wie stark sich die Umgestaltung zur „Flaniermeile“ auf die Frequenz auswirkte. Nach dem eine Geschäftsinhaberin dagegen geklagt hat, wurde die Straßensperre im Oktober 2022 gerichtlich rückgängig gemacht. Die Straßensperre einer Autostraße sei nur aus Sicherheitsgründen zulässig, urteilte das Gericht.
Nun schuf die Berliner Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch Fakten und eine rechtliche Basis für Schaffung einer autofreien Zone auf der Friedrichstraße. Am 27. Januar wurde die Umwidmung des Straßenabschnitts von einer Autostraße zu einer öffentlichen Straße vollzogen. Ab Montag, dem 30. Januar wird sie dann für Autos gesperrt. Nur noch Fußgänger und Radfahrer im Schritttempo sollen die Straße dann begehen dürfen. Für Bettina Jarasch ist das ein wichtiger Schritt für die Aufwertung der Berliner Mitte:
„Metropolen auf der ganzen Welt setzen Konzepte für Verkehrsberuhigung und autofreie Innenstädte um, von New York über London, Paris, Madrid und Brüssel bis nach Singapur. Auch Berlin denkt seine historische Mitte neu: Die Friedrichstraße als dauerhafte Fußgängerzone ist ein wichtiger Baustein im Kontext der Verkehrswende-Projekte zwischen Rathausforum, Checkpoint Charlie und Unter den Linden. Wir führen diese Maßnahmen zusammen, um den alten Kern der Hauptstadt dauerhaft lebenswert, klimarobust und attraktiv für die Berlinerinnen und Berliner und ihre Gäste zu gestalten.“ Kritik kam derweil von Bürgermeisterin Franziska Giffey über ihren offiziellen Twitteraccount: „Diese Aktion ist nicht im Senat abgestimmt. Ich halte diesen Alleingang auch nicht für durchdacht.“