Hochspezialisierte Videotechnik soll es künftig möglich machen, dass Auszubildende sowohl vor Ort im Klassensaal als auch via Schalte vom Stammsitz eines Schuhherstellers aus gleichzeitig am Unterricht teilnehmen können. Der Anteil der „digitalen Lehre“ soll rund 25% betragen; die übrige Zeit sind alle Auszubildenden in Präsenz an der BBS Pirmasens.
Das Team um Oberstudiendirektor Jörg Altpeter hat im engen Austausch mit dem Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L), dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium und der Stadt Pirmasens als Schulträger ein Modellprojekt initiiert. Dabei sind Erfahrungen aus dem Corona-bedingten digitalen Fernunterricht in das eigens entwickelte pädagogische Konzept eingeflossen. Rund 63.000 Euro hat die technische Ausstattung des Digital-Labors gekostet, das zu den modernsten in Deutschland zählt.
Die Bundesfachklasse der Schuhfertiger und der Fachkräfte für Lederverarbeitung sind in der Berufsbildenden Schule (BBS) Pirmasens angesiedelt. Während der praktische Unterricht im Internationalen Schuhkompetenzzentrum (ISC) mit seinem Maschinenpark auf der Husterhöhe stattfindet, erhalten die jungen Frauen und Männer ihre fachtheoretische Ausbildung in der Adlerstraße. Diese ist im dreiwöchigen Blockunterricht organisiert. Für den Schulbesuch nehmen die angehenden Schuhfertiger laut der Stadt Pirmasens häufig lange Anfahrtswege in Kauf – etwa aus Mittel- und Oberfranken, Oberbayern, Hessen, dem Schwarzwald-Baar-Kreis oder Sachsen.