Gemäß der aktuellen BTE-Umfrage haben im letzten Jahr vier von zehn Händlern ein operatives Geschäftsergebnis erzielt, dass schlechter als minus 1% vom Bruttoumsatz ausfiel (unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten), bei mehr als einem Viertel betrug der Verlust sogar mehr als 5%. Bei 10% der Umfrageteilnehmer war das Ergebnis halbwegs ausgeglichen (+1% bis -1%) und nur jeder Zweite konnte einen besseren Ertrag erzielen.
2021 war damit laut BTE nach 2020 das zweite Jahr in Folge, in dem als Folge der Corona-Beschränkungen große Teile des Outfithandels in den roten Zahlen landeten oder zumindest eine absolut unzureichende Rendite erzielten. Dass das Ergebnis für 2021 nicht noch schlechter ausfiel, dürfte an niedrigeren Abschriften und vor allem den staatlichen Unterstützungsleistungen liegen, für die sich die Handelsverbände immer wieder eingesetzt haben.
Positiv: Aufgrund der Lieferprobleme hat sich die Lagersituation bei Herbst/Winterware etwas entspannt. 36% der Teilnehmer vermeldeten per Mitte/Ende Januar unterdurchschnittliche Restbestände, bei 45% lagen sie im Durschnitt und nur bei 19% über dem normalen Level.
Bezüglich des Umsatzes für 2022 sind die befragten Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhändler eher optimistisch. 57% gehen von einem Plus gegenüber 2021 aus, fast ein Viertel sogar zweistellig. 27% rechnen mit einem Pari, nur 15% mit einem Minus.
Bei der Vororder sind die Outfithändler dennoch gespalten. 29% gehen mit höheren, 39% mit gleichbleibenden und 32% mit niedrigeren Mengenplanungen in die Orderrunde für Herbst/Winter 2022. Und das, obwohl über 90% der Umfrageteilnehmer derzeit mit Verzögerungen und Ausfällen bei der Versorgung mit aktueller Ware ausgehen, fast die Hälfte davon sogar bei über 10% der Ware. Lediglich 7% sehen keinerlei Verzögerungen oder Ausfälle.
Etwas stärker gewichtet werden dürften dabei in der Order Nachhaltigkeits- bzw. ökologische Aspekte. Denn 80% der Umfrageteilnehmer registrieren hier eine zunehmende Sensibilität der Kunden – auch wenn es in der Gesamtbetrachtung vielfach noch Einzelfälle sind. Sechs von zehn Umfrageteilnehmer wollen diesen Trend daher beim Einkauf zumindest moderat berücksichtigen. Jeder vierte plant, hier sogar deutlich stärkere Akzente zu setzen. 5% der Befragten monieren allerdings, dass das Angebot an entsprechender Ware noch zu gering ist.
An der Befragung nahmen über einhundert Unternehmen teil. Mehr als drei Viertel haben ihren Sortimentsschwerpunkt bei Bekleidung.