„Die Nachfrage nach Textilien der deutschen Industrie ist nach wie vor hoch. Insbesondere der Export entwickelt sich positiv.“ Bis einschließlich Oktober 2014 stiegen die Umsätze der deutschen Textil- und Modeindustrie zusammen um 1,9% an. Insbesondere im Segment der Technischen Textilien hätten die deutschen Unternehmen ihre Spitzenposition behauptet, teilt der Verband mit. Nach einem guten Start des Jahres 2014 stagnierte die Konjunktur zunächst, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten auf den internationalen Märkten. Auch die deutsche Textil- und Modeindustrie verzeichnet nach Verbandsangaben nachlassende Umsätze mit Russland, einem der wichtigsten Absatzmärkte der deutschen Branche mit einem Jahresumsatz von knapp 1 Mrd. Euro im Jahr 2013. Die Umsatzzahlen für das Gesamtjahr 2014 sollen Anfang März 2015 vorliegen.
Konkrete Prognosen für den Umsatzverlauf will der Verband nicht geben; zwar gebe es positive Signale einer konjunkturellen Erholung, zugleich aber blieben die Indikatoren für die Marktentwicklung widersprüchlich. So erleichtere der niedrige Eurokurs das Exportgeschäft, jedoch blieben die Risiken internationaler Konfliktherde bestehen. Als Hauptproblem für die Branche bezeichnet Dr. Uwe Mazura die hohen Strompreise in Deutschland: „Für unsere exportorientierte Industrie sind die deutschen Strompreise ein Wettbewerbskiller. Unsere internationalen Konkurrenten haben weit geringere Stromkosten und können deswegen günstiger anbieten. Wir brauchen eine deutlich anders strukturierte Finanzierung der Erneuerbaren Energien. Nur so kann der Strompreis für Industrie und Verbraucher auf ein erträgliches Maß gesenkt werden.“
Stark macht sich der Verband für das geplante Freihandelsabkommen mit den USA. Die aktuelle Zollsituation sei höchst kompliziert und für kleine und mittlere Hersteller kaum noch zu überschauen. „Unter Zöllen und anderen Handelshemmnissen leiden vor allem KMU in Deutschland erheblich. Deswegen brauchen sie Freihandelsabkommen.“