Wie Menschen mit der Kriegssituation umgehen
• Sie legen Wert auf Harmonie und das Zusammensein
• Sie üben sich im Verzicht, organisieren sich neu (z.B. Heizkosten sparen)
• Sie investieren in ihre körperliche und seelische Fitness zur Selbstbestärkung
• Sie verfallen in Autoritätsgläubigkeit oder das Querdenken
• Sie bevorraten Waren. Hamstern ist nicht mehr nur die Überreaktion einiger weniger
• Sie feiern und wollen sich wieder etwas gönnen
Das besondere Phänomen unserer Zeit besteht laut den Experten des Rheingold Instituts darin, dass wir es nicht mit einer Krise zu tun haben, sondern mit gleich dreien, die ineinander greifen: Der Krieg in der Ukraine mit seiner Schockwirkung, die Corona-Krise und die Klimakrise.
Was Marken und Unternehmen tun können, um Menschen in der Krise zu erreichen:
• Transformierte heile Welten bieten, eine große Sehnsucht nach Geborgenheit erfüllen, ein Leben „wie früher“, aber in anderen Sujets (z.B. Erfolg der Serie Bridgerton)
• Kanalisiertes Dampf ablassen ermöglichen, denn der Umgang mit Krisen führt zu einer gewissen Genervt- und Gereiztheit (z.B. Heimwerker-Kampagnen von Baumärkten)
• Kohäsion statt Egozentrismus bedienen, Bindungskräfte aktivieren, Kollektiv statt Selbstbezogenheit (z.B. Telekom-Spot über Freundinnen)
• Innerhalb von Unternehmen emanzipierende Führungskräfte, die den Blick für das Ganze haben und dem Einzelnen vermitteln, dass er/sie wichtig ist und sie auf ihn/sie bauen.
• Aktive Alltags-Fluchten können helfen, das Gefühl, einer Situation ausgeliefert zu sein, zu lindern.
• Purpose als stärkendes David-Prinzip, eine Mission entwickeln: Woran glauben wir, wofür steht unsere Marke?
Betrachtet man die verschiedenen „Marktkontinente“ (siehe unten), in denen Unternehmen agieren, sind Mode und Schuhe am ehesten Persönlichkeitsmarkierer und Ausdruck einer bestimmten Lebenshaltung. Auf Basis dieses Marktkontinents sollten Firmen Strategien ermitteln, um ihre Mitarbeitenden, aber auch ihre Kunden gerade in der Krise mit klaren und vielleicht der Situation angepassten Botschaften anzusprechen.
Die verschiedenen Marktkontinente:
1. Persönlichkeitsmarkierer (Mode, Auto, Ausdruck einer Lebenshaltung)
2. Alltagsbegleiter (Kaffee, Tiernahrung)
3. Situative Stilhilfen (Reiniger, Körperpflege, Kosmetik)
4. Wachstumsförderer (Direktbanken, Mobilfunk, „Beistand in Krisen“)
5. Stimmungswandler (Alkohol, TV, Reise, Lebensmittel-Kauf)
6. Schutz-Mächte (Pharmazie, Versicherungen, Energieversorger)