Gerade einmal 5% der befragten Händlerinnen und Händler gaben an, sowohl 2022 als auch 2023 in weniger als 25% ihrer angemieteten Filialen mit Verbraucherpreisindexerhöhungen konfrontiert zu werden. Eine Erhöhung fand dagegen bei über der Hälfte der Filialen von gut 46% der Befragten statt – und die Tendenz für das fortlaufende Jahr 2023 steigt weiter. Bis zu 58% der Befragten sollen demnach in der Zukunft davon betroffen sein.
Die Indexmieten werden vom EHI dabei kritisch gesehen. Zwar bevorteile diese Handhabung die Vermieter, da auf diese Weise die Werterhaltung ihrer Immobilien gewährleisten können. Für Mieter können die weit verbreiteten Indexmieten dagegen fatal sein, denn der Verbraucherpreisindex, der an die Inflation gekoppelt ist, erhöht sich nicht aufgrund der steigenden Nachfrage, sondern ist überwiegend auf die steigenden Kosten zurückzuführen. Die vertraglich vereinbarten Indexerhöhungen werden bei 79% der Vertriebslininen realisiert.
Hier gibt es individuelle Lösungen: Manche Unternehmen konnten mit ihren jeweiligen Vermietern eine teilweise Realisierung vereinbaren oder die Erhöhung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Dafür müssten sich jedoch beide Seiten für einen Kompromiss offen zeigen. Eine gesetzliche Deckelung wird deswegen von 71% der Befragten für sinnvoll gehalten. Das EHI betont jedoch, dass aktuell insbesondere individuelle Lösungen zielführend seien. „Die Branche muss bei großen externen Schocks zusammenstehen und kooperieren. Bereits während der Coronapandemie hatte sich gezeigt, wie wichtig Kooperation und Partnerschaft der verschiedenen Akteure sind“, sagt Michael Gerling, EHI-Geschäftsführer.