Interimslösung bestätigt
Bei der Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden wurde der bisherige Interimsverantwortliche Andreas Tepest nun zum regulären Vorsitzenden bestimmt und damit bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Christian Ohnmacht von Kinderschuhhersteller Ricosta und Markus Nelke von Sicherheitsschuhhersteller L. Priebs, die beide letztes Jahr in den Beirat gewählt wurden.
Der neue Vorsitzende fasste die Probleme der Klimakrise in wenigen Worten zusammen: „Zu viel Konsum und damit verbunden ein zu hoher CO2-Fußabdruck stellen uns alle vor große Herausforderungen. Deutschland, als zweitgrößter Schuhimporteur nach den USA muss sich der Verantwortung stellen.“ Um den CO2-Ausstoß auf ein für die Erde verträgliches Maß zu reduzieren, gebe es keinen Weg am Verzicht auf Konsum vorbei. Die Anforderungen an die Schuhbranche müssten jedoch auch fair sein. Große Angst in der Branche gibt es vor der Gleichsetzung von Schuhen und Textilmode durch die EU-Strategie für nachhaltige Textilien, die besagt, dass bis 2030 alle Modeprodukte größtenteils aus Recyclingfasern bestehen sollen. „Ich hoffe, dass die Politik versteht, dass ein Schuh zwar ein Mode- accessoire ist, aber es ist keine Bekleidung“, so Tepest. Es müsse der Schuhbranche die Möglichkeit gegeben werden, Technologien für eine bessere Recyclingfähigkeit zu entwickeln, da Schuhe aus weitaus mehr Komponenten bestehen als Textilien. Realistische Maßstäbe müssten auch beim Marketing angesetzt werden. Als Empfehlung an die Industrie gibt Tepest mit, die Produkte Stand jetzt nicht als nachhaltig zu bezeichnen. Es könne der Glaubwürdigkeit der gesamten Branche schaden, wenn Unternehmen einen Grad an Nachhaltigkeit versprechen, der so noch gar nicht möglich ist.