In den der ersten Runde der Tarifverhandlungen, die am 13. April 2023 in Baden-Württemberg stattfanden, trafen die Interessensgruppen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufeinander, um die die Forderungen von Verdi zu besprechen. In Baden-Württemberg verlangt die Vereinte Dienstleistungsgesellschaft eine pauschale Tarifanhebung von 2,50€ pro Stunde. Laut HDE seien diese Forderungen von 15% bis 20%, je nach Entgeltgruppe, zu hoch. „Allein die Entgeltforderungen der Gewerkschaft würden im Einzelhandel bundesweit zu einer Kostensteigerung für die Arbeitgeber um rund 6,3 Mrd. Euro pro Jahr führen“, sagt HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke. „Die Unternehmen können das im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld schlicht nicht stemmen.“
Nun haben die Arbeitgeber ein Gegenangebot unterbreitet. Zusätzlich zu einer Tarifsteigerung in zwei Schritten um insgesamt 5% bei einer Laufzeit von 24 Monaten sollen die Beschäftigten schnellstmöglich eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750€ erhalten, gefolgt von einer weiteren Zahlung von 250€ im nächsten Jahr. Dennoch betont der HDE, die Aufgabe des Inflationsausgleiches nicht allein auf die Tarifpolitik abzuwälzen.
Die Tarifverhandlung in Baden-Württemberg war die erste der aktuellen Verhandlungsrunde. Am 24. April 2023 folgen Nordrhein-Westfahlen sowie Hessen. Laut HDE sind in Deutschland mehr als 3,1 Mio. Beschäftigte im Einzelhandel tätig, für rund zwei Drittel von ihnen richtet sich die Vergütung direkt oder indirekt nach dem Branchentarif.