Amazon – laut dem Experten größter Modehändler in Deutschland – wickelt mindestens 70% aller Transaktionen über das Smarktphone und mehr als 50% des Gesamtumsatzes über seine App ab. „Die Shopping-App ist das nächste Thema“, so Heinemann in Zeulenroda, „und sie kommt mit geballter Ladung.“ Die meisten aktuell heruntergeladenen Apps seien Shopping-Apps.
Heinemann riet den in Zeulenroda Anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern, sich mit Apps zu beschäftigen, dabei aber auch zeitgemäße Leistungen dieses Tools ins Auge zu fassen. So ergebe eine App beispielsweise vor allem dann Sinn, „wenn sie Kunden individuell und kuratiert die ersten fünf Artikel empfiehlt – dank eines speziellem Algorithmus.“ Hinzu kommen Funktionen wie Self-Checkout und nicht zuletzt auch die Digitalisierung des Ladenlokals, um nachvollziehen zu können, was der Kunde in welchem Bereich des Geschäfts macht, welche Produkte er sich anschaut und wann er die App nutzt, etwa um Informationen über Produkte einzuholen. Es gehe nicht darum, einfach nur eine App zu launchen, vielmehr gehe es um einen optimalen Online-Auftritt und auch einen mobil funktionsfähigen und gut bedienbaren Onlineshop. Hinzu kämen Multichannel-Services, Click & Collect und Investitionen in digitale Werbung. „Der Kunde, der ins Geschäft kommt, hat sein Smartphone dabei und nutzt es. Er nutzt es vor dem Ladenbesuch und währenddessen. Das sollten wir akzeptieren“, fordert der Retail-Experte. „Die meisten heruntergeladenen Apps sind Shopping-Apps. Ich würde das Thema ernst nehmen.“
Endet also der Online-Boom? Nein, sagt Gerrit Heinemann. Er erwartet einen Onlineanteil von 50% – und das erfordere vom stationären Handel kluge Konzepte und Maßnahmen, um Antworten zu finden.